Euromos (Εὔρωμος). 1) Städtchen Kariens, etwa halbwegs zwischen Mylasa und Herakleia am Latmos (Polyb. XVIII 2ff. Strab. XIV 636. 658. Liv. XXXII 33. ΧΧΧΙII 30. XLV 25; Eurome Plin. V 109). Autonome Münzen des 1. Jhdts. v. Chr. und Æ des Tiberius Severus und Caracalla: Typen des Zeus Labrandeus oder Euromeus, Doppelaxt, Adler, Hirsch, Head-Sworonos [1286] Ἱστ. Νομ. II 157. Die Überreste von E. vermutete schon Fellows (Exc. As. Min. 261; Disc. Lyc. 67) 8 englische Meilen (= 12,87 km) nordwestlich von Milas (alt Mylasa) bei Ayaklý, Leake (As. Min. 231f.) nahm an, daß die Tempelruinen zu Ayaklý nicht die des Tempels des Zeus Labrandeus zu Labranda sein könnten, daß aber Zeus auch zu E. einen berühmten Tempel gehabt hat (Münze unter Caracalla: Ζεὺς Εὐρωμεύς). Η. Kiepert Formae XI. In den attischen Tributlisten, IG I 231 (im J. 449 v. Chr.) und 233 Sbc (im J. 447), wird das Ethnikon Ὑρωμῆς geschrieben. Es geht das vielleicht auf die Form des karischen Namens zurück. Die Euromeer unterhielten lebhafte Beziehungen zu den Rhodiern. Auf dem Kongreß zu Nikaia (Winter 198/7) verlangte der rhodische Nauarch Akesimbrotos die Räumung von Iasos, Bargylia und E. Im Spätsommer 167 fielen die Kaunier und Euromeer von Rhodos ab. Lykon dämpfte den Aufstand (Polyb. XXX 5, 11–16 = Liv. XLV 25, 11–26, 1). Es gehörte, zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken, zum Bischofsprengel von Mylasa, Ramsay Hist. Geogr. As. Min. 422. Hula und Szanto S.-Ber. Akad. Wien Phil.-hist. Cl. CXXXII (1895) 2, 8f. Nach Polybios XXX 5, 11. 15 (αἱ ἐν Εὐρώμῳ πόλεις) hieß die Gegend um die Stadt E. ebenso.