Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gattin Kaiser Iustins I.
Band VI,1 (1907) S. 1167
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3) Gattin Kaiser Iustins I. Sie war von barbarischer Abkunft und ursprünglich Sklavin. Als solche kaufte sie, die damals Lupicina hieß, Iustin und machte sie zu seiner Beischläferin (Prokop. Hist. Arc. 6). Als sie mit ihrem Gatten 518 den kaiserlichen Thron bestieg, legte sie den nun freilich höchst unpassenden Namen ab und wurde vom Volk als E. begrüßt (Vict. Tonn. z. J. 518 = Mommsen Chron. min. II 196. Theoph. 165 de Boor). Als Kaiserin hielt sie sich, wie nach ihrem Bildungsgrad begreiflich, von aller politischen Einwirkung fern, war dagegen eifrig in Werken christlicher Frömmigkeit. Suidas s. v. berichtet von einem von ihr erbauten Tempel ihrer Namensheiligen und Cedrenus 363 von der Gründung eines Klosters, in dem sie nachher mit ihrem Gatten beigesetzt worden ist. Auch soll sie sich aus moralischen Gründen hartnäckig der Vermählung Iustinians mit Theodora entgegengestellt haben (Prokop. Hist. Arc. 9), die denn auch wirklich erst nach ihrem Tode, der also vor April 527 fallen muß, zu stande gekommen ist. Über einen Irrtum des Theophanes, der auch bei Kedrenos sich findet, vgl. Alemannus Not. ad Procop. 384.