Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bischof von Uzala(is) in Africa, Freund des Augustin 400 n. Chr.
Band VI,1 (1907) S. 1154
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2) Euodios, um 400 Bischof von Uzala(is) in Africa Proconsularis. Zu Tagaste wie Augustin geboren (Aug. Confess. IX 17), um 360, kurze Zeit Offizier, trat er um 385 in Mailand ihm nahe und ist ihm von da an bis zum Tode (nach 426) innig verbunden geblieben. Augustins Korrespondenz enthält viele Briefe, die die beiden mit einander gewechselt, in zwei augustinischen Dialogen ist die eine Rolle dem E. zugewiesen. In Briefen an Augustin, wie vom J. 417 von Papst Innocenz I., und 419 von Galla Placidia (Coll. Avell. nr. 28. 41), wird er in der Adresse mitgenannt. Er ist ein eifriger Bekämpfer der Ketzerei gewesen, besonders verhaßt den Donatisten. An geistiger Kraft ist er seinem Freunde nicht entfernt vergleichbar, das zeigt auch der unter Augustins Werken veröffentlichte (am besten Corp. script. eccl. lat. Vind. XXV 2 [1892] p. 971–75), aber dem E. zuzuschreibende Traktat de fide contra Manichaeos. Auf seine Veranlassung hat ein unbekanntes Mitglied seiner Gemeinde – nicht E. selber ist der Verfasser – um 419 ein Buch de miraculis sancti Stephani protomartyris und später ein zweites (Migne Lat. 41, 833–854) geschrieben, ein Werk, das sprachlich und sachlich viel Merkwürdiges enthält.