Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
korrigiert  
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Bewohner d. Arabia sterilis
Band VI,1 (1907) S. 612
Bildergalerie im Original
Register VI,1 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|VI,1|612||Esbonitae|[[REAutor]]|RE:Esbonitae}}        

Esbonitae, von Plin. n. h. V 65 mit den Scenitae Arabes als Bewohner der Arabia sterilis erwähnt. Die in der Art und Weise der unmittelbar vorangehenden Erwähnung der Cattabanes liegende Schwierigkeit der Pliniusstelle wird durch die Änderung, welche Sprenger Die alte Geogr. Arabiens 264 vorgeschlagen hat, und durch seine Erklärung nicht völlig behoben; die Nennung der Cattabanes überhaupt erscheint hier nicht wenig sonderbar; auch durch Sprengers Erklärungsversuch wird das Befremdende nicht gemildert. Doch von Genauigkeit und Deutlichkeit zeugt diese Stelle allerdings ebensowenig wie überaus zahlreiche andere geographische Angaben des Plinius. Als östliche Nachbarn dieses mit Ausnahme des an Syrien anstoßenden Grenzgebietes (vgl. Strab. XVI 767, eine Stelle, an welche auch Sprenger erinnert) im allgemeinen unfruchtbaren Landes werden von Plinius in den nächsten Worten die Canchlei, als südliche Anwohner die Cedrei, deren Lage eine angesehene Autorität in Sachen der Geographie Arabiens entschieden viel zu tief (auf 25°) angesetzt hat, als Nachbarn dieser beiden arabischen Völkerschaften die Nabatäer bezeichnet. Die E. müssen darnach westlich von den Scenitae Arabes im westlichen und südwestlichen Teile von Arabia deserta gesucht werden, im Osten und Südosten von Syrien, bezw. Palästina (Peraea), in der Gegend des heutigen Wadi Sirhan (das westlich davon gelegene Scheraratgebiet mit inbegriffen) und in dem nördlich an dieses Wadi anstoßenden Teile der Badiet e’-Scham. Sollte mit Rücksicht einmal auf die Lage dieses Wüstenteils östlich von Palästina, sodann auf die Namensform selbst eine genealogische Beziehung zwischen den E., deren Namen unverkennbar semitischen Typus zeigt, und dem Namen der bekannten ehemaligen Amoriterhauptstadt Hesbon (jetzt Hesbân) ausgeschlossen und nur eine Zufälligkeit des Anklanges anzunehmen sein?

[Tkač. ]