Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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König der Ostgoten 541 n. Chr.
Band VI,1 (1907) S. 330331
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Erarichus (Ἐράριχος Ehrenreich), König der Ostgoten, ein Rugier der Abstammung nach. In der Verwirrung nach dem Tod des Ildibadus wurde er von seinen engeren Landsleuten, die innerhalb der gothischen Gesamtbürgerschaft noch immer fest zusammenhielten, zum großen Unwillen der übrigen Goten auf den Thron erhoben. In den fünf Monaten seiner im übrigen tatenlosen Regierung schickte er Gesandte an Kaiser Iustinian, die öffentlich Frieden anzubieten hatten, wenn der Kaiser den Goten das Land nördlich des Po belassen wolle. Heimlich jedoch ließ E. völlige Übergabe und Niederlegung seiner Krone versprechen, nur wollte er eine große Summe Geldes für sich und die Würde des Patriciates zugesichert haben. Doch während sich die Gesandten noch in Constantinopel aufhielten, wurde E. von den mit seiner Untätigkeit unzufriedenen Goten, die sich derweilen mit Totila in Verbindung gesetzt hatten, getötet (im J. 541, Procop. [331] Got. III 2. Auct. Marcell. = Mommsen Chron. min. II 106f. Jordan. Roman. 378f.). Literatur: Manso Gesch. d. ostgoth. Reiches 227. Dahn Könige d. Germanen. II 227f.