Eordaia (Ἐορδαία). 1) Landschaft in Makedonien, benannt nach dem Volke der Ἐορδοί, das zuerst von Herodot. VII 185 zwischen den Παίονες und Βοττιαῖοι genannt wird. Nach Thuc. II 99, 4 wurde dieses von den Temeniden großenteils aufgerieben und seine Überreste bei der Stadt Φύσκα in Ἐορδία angesiedelt; vgl. Synkell. 373 Dind. Auf diese Kämpfe und die früheren Wohnsitze des Volkes weiter im Süden weist auch Lycophr. Al. 1342, s. Holzinger z. St. (S. 360). Abel Makedonien 63. Mehrfach werden die Landschaft und die zu derselben führenden Gebirgspässe in den Kriegen Roms gegen Makedonien genannt, so Pol. XVIII 23 (6), 3. Liv. XXXI 39, 7. 40, 1. XXXIII 8, 5 (Vordringen des P. Sulpicius Galba im J. 199). Mommsen R. G. I⁷ 706. Im J. 171 marschiert Perseus vom See Begorritis (s. d.) aus durch E. nach Elimeia (s. d.), Liv. XLII 53, 5; bei der Teilung Makedoniens im J. 167 wurde die Landschaft mit Pelagonia und Lynkestis der vierten Region zugewiesen, ebd. XLV 30, 6. Ihre Lage an der egnatischen Straße zwischen Lynkestis im Westen, Edessa im Osten, Pelagonia im Norden, Elimeia im Süden bezeichnet Pol. XXXIV 12, 6. Strab. VII 323. 326. Zu dieser Lage stimmt auch der Zug Alexanders im J. 335, Arrian. anab. I 7, 5. Droysen Hellenismus I 1, 137, 1. Eine Stadt Eordaea erwähnt Plin. n. h. IV 34f. neben dem Volk der Eordenses, dem nach Arrian. anab. VI 28, 4 Ptolemaios, Sohn des Lagos, und Peithon, Sohn des Krateuas, angehörten. Das Volk erwähnen zuletzt Hesych. Suidas bei Steph. Byz. s. Ἄμυρος. Synkell. a. a. O., die Landschaft (als Ortsname) Hier. 638. Const. Porphyr. them. II 49. Zur Lage vgl. Abel Makedonien 6ff. Demitsas Ἀρχ. γεωγρ. Μακεδ. II 93–98. Leake North. Greece III 316f. Kiepert Neuer Atlas von Hellas VII. XIII; Formae XVII.