Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Encarpa, Analogie der ionischen Säule mit weiblicher Schönheit
Band V,2 (1905) S. 2547
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Encarpa, ein Wort, das nur Vitruv einmal gebraucht (IV 1, 7 encarpis), wo er die Formen und Proportionen der ionischen Säule aus der Analogie mit weiblicher Schönheit ableitet: am Kapitell seitlich Voluten wie rechts und links herabhängende Locken, vorn cymatia und encarpa wie sonst die Haarfrisur. In der Beschreibung des normalen ionischen Kapitells aber nennt Vitruv – und damit stimmen die Monumente überein – außer dem Kymatium nur den Astragal, und der läßt sich kaum mit den B. identifizieren. Die Erklärer des Vitruv haben daher für E. nur Vermutungen vorbringen können, z. B. daß er die Zwickelpalmette zwischen Volute und Kymatium (Perrault) oder die – beim normalen ionischen Kapitell nicht üblichen, aber in späterer Zeit häufig hinzugefügten – Blüten und Ranken im Kanal über dem Kymatium meine (Galiani); solche Blatt- und Blütenformen scheint indessen die Etymologie des Wortes auszuschließen.