Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gatte d. Sikyonierin Nikagora
Band V,2 (1905) S. 1915
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Echetimos (Ἐχέτιμος). 1) Gemahl der Sikyonierin Nikagora, die den Asklepioskult von Epidauros nach Sikyon verpflanzt haben soll (Paus. II 10, 3). Die Form der Legende (Einholung des epidaurischen Gottes unter Schlangengestalt) kehrt in der Gründungsgeschichte der römischen Filiale wieder (Bd. II S. 1676 nr. 180) und liegt auch der von Epidauros Limera (a. a. O. S. 1669 nr. 102) zu Grunde. Für die Gattin des E. wird der Beweggrund eine wunderbare Heilung durch den epidaurischen Gott gewesen sein; vermutlich war der Geheilte ihr Sohn Agasikles, dessen Miterwähnung in der kurzen Notiz des Pausanias unter dieser Voraussetzung verständlich ist. Ausdrücklich wird die Gründung der pergamenischen und der naupaktischen Filiale auf die Dankbarkeit eines im epidaurischen ‚Hieron‘ Geheilten zurückgeführt (Paus. II 26, 7. X 36, 13). Indes sind derartige Legenden nicht als authentische Zeugnisse für die allmälige Ausbreitung des Asklepioskults zu betrachten, sondern nur Reflexe der seit dem Ende des 5. Jhdts. wachsenden Zugkraft des epidaurischen Dienstes. Was speziell das Asopostal betrifft, so ist sein Asklepioskult offenbar altertümlicher als der epidaurische (vgl. Bd. II S. 1647, 62. 1649, 34), hat sich aber in einer späteren Periode die Unterordnung unter den epidaurischen Gott gefallen lassen (vgl. Bd. II S. 1650 und in Roschers Mythol. Lex. III 1490).