Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Kalendermonat v. Tauromenion
Band V,2 (1905) S. 18801881
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Dyodekateus (Δυωδεκατεύς), Kalendermonat von Tauromenion, IG XIV 425 III 13. 427 II 33. Die richtige Namensform wurde bisher verkannt; C. Wachsmuth Rh. Mus. XXIV 471 und E. [1881] Bischoff Leipziger Studien VII 374 schreiben Δυωδεκαταῖος, W. R. Paton Inscr. of Cos 332 Δυωδεκάτης (Genet. -εος). Aber jenes beruht auf irriger Lesung, dieses ist eine ganz unmögliche Bildung. Seit feststeht, dass der Stein beidemale den Genetiv Δυωδεκατέος hat, kann an der Nominativform Δυωδεκατεύς kein Zweifel sein; Monatsnamen auf -εύς kommen auch anderwärts or (s. Hekatombeus, Machaneus, Psydreus), und die Verwendung dieses Suffixes bei Derivaten von Ordinalzahlen wird durch die Massbezeichnungen ἑκτεύς und τεταρτεύς belegt. Mit der in Phokis, Lokris und an einigen anderen Orten herrschenden Sitte, die Monate nicht zu benennen, sondern zu zählen, darf man diesen Fall nicht zusammenwerfen, da hier ein wirklicher Eigenname vorliegt, wie denn die übrigen Monatsnamen von Tauromenion überhaupt nichts mit den Zahlen zu thun haben. Aber der Schluss aus dem Namen, dass der Monat wirklich die zwölfte und letzte Stelle im Kalenderjahre einnahm, ist dennoch berechtigt. Unter der Voraussetzung, dass das Jahr mit der Wintersonnenwende begann, haben daher Wachsmuth und Bischoff a. a. O. den D. dem attischen Poseideon (December) gleichgesetzt.