Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Figur d. Atellane
Band V,2 (1905) S. 16091610
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Dossennus. Über diese Figur der Atellane haben wir den eingehenden Darlegungen vor Marx o. Bd. II S. 1919 nichts Neues zuzufügen. Aber nicht überflüssig dürfte es vielleicht sein gegenüber den wiederholten Bemühungen von Lattes, in dem Namen etruskische Element nachzuweisen (s. Studi metrici intorno all’ iscrizione [1610] della mummia, Memorie del R. Istituto Lombardo di scienze e lettere, classe di sc. stor. e mor. Vol. XX, Mailand 1895, 68 Anm. und die dort angeführte Litteratur, sowie den mir nicht zugänglich gewordenen Aufsatz ,La signoria Etrusca in Campania e i nomi delle maschere Atellane‘ Riv. di storia antica II 2, 1896, 5ff.), nochmals den rein lateinischen Charakter des Namens zu betonen. Die Bildung vergleicht sich, wie schon Bücheler Rh. Mus. XXXIX 421 gesagt hat, genau mit dem plautinischen sociennus, sie erinnert an des Laevius levenna (Gell. XVI 7, 11); die Verwandtschaft mit dorsum kann nicht bezweifeln, wer an inschriftliches Sassina neben Sarsina, an das plautinische Spiel mit Persa und pessum (Persa 740) denkt. Dass das auch der Bedeutung nach vortrefflich passt, hat Marx nach anderen ausgeführt. Die Figur der Atellane ist natürlich auch bei Hor. ep. II 1. 173 gemeint: (Plautus) quantus sit Dossennus edacibus in parasitis, vgl. Vahlen Z. f. ö. G. 1873, 18, ferner Kiessling z. St. und Leo Plaut. Forsch. 75. Schon alte Erklärerweisheit hat aus dem Verse verkehrterweise einen Atellanendichter D. herausgelesen, moderne diesen mit dem Fabius D. bei Plin. n. h. XIV 92 und im Quellenverzeichnis zu Buch XV identificiert, wozu jede Berechtigung fehlt. Vgl. Fabius Dossennus und Münzer Quellenkritik 304.