Dirphys (Δίρφυς), der hohe Gebirgszug, der das mittlere Euboia nahe der Ostküste von der Ebene von Kyme bis in die Gegend von Kerinthos durchzieht. Das Gebirge besteht aus Kreidekalk, unter dem untergeordnet Schiefer der Kreideformation hervortreten. Die Schichten sind gefaltet und streichen quer zur orographischen Richtung von Westsüdwest nach Ostnordost. Das Gebirge erhebt sich in dem imposanten und weithin sichtbaren, zeltförmig gestalteten, jetzt Delph genannten Gipfel zu 1745 m.; an diesen schliesst sich im Südosten der breite Kalkklotz Nerovuni, nach Nordwesten der lange Kalkkamm Pyxaria und Mavrovuni. Die Abhänge sind noch reich mit Tannen, Kiefern, Platanen, Kastanien, Buxbaum u. s. w. bewaldet. Die Kastanien dieser Gebirge werden von den Alten erwähnt (Athen. II 54 b. d. Theophr. h. pl. IV 5, 4. Hesych. s. Εὐβοϊκά). Eur. Herc. fur. 185. Lycophr. Alex. 375. Simonid. epigr. 89 Bgk. Steph. Byz. Unger Reise in Griechenland. Wien 1862, 68ff. Teller Denkschr. Akad. Wien. Math.-natur. Cl. XL 130ff. Bursian Geogr. II 397. Girard Arch. miss. scient. II 1851, 684.