Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Choliambograph und Ependichter
Band V,1 (1903) S. 11521153
GND: 102391602
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11) Choliambograph und Ependichter. Die Fragmente bei Bergk PLG III p. 504 und bei Meineke hinter Lachmanns Babrius p. 149f. Vgl. Meineke Com. hist. crit. 448f. Ten Brink Philol. VI 215. Flach G. d. gr. Lyrik 572. Hauptzeugnis: Schol. Pind. Ol. X 83: Σῆμον . . . νενικηκέναι ἅρματι, ὥς φησι Δίφιλος ὁ τὴν Θησηΐδα ποιήσας ἔν τινι ἰαμβείῳ (das also von der Theseis verschieden ist) οὕτως (folgen die Choliamben frg. 1 Bgk.). Die Zeit ergiebt sich aus Schol. Aristoph. Nub. 96, wonach [1153] er als erster auf einen Philosophen Βοίδας (wohl Βοΐδας, vgl. Βοΐσκος — dieser Philosoph ist o. Bd. III S. 594 unter Boedas als Nr. 2 nachzutragen) ein ὁλόκληρον ποίημα mit skoptischer Tendenz gemacht hat, nach seinem Vorgang Eupolis und Aristophanes ihre ποιήματα gegen Sokrates. Diesen sehr bestimmten Zeugnissen gegenüber ist weder Bernhardys Zweifel (Gr. Litt. II 2, 596, 3), ob nicht ,der‘ Verfasser der Theseis ein anderer war, aufrecht zu erhalten (obendrein wird gerade in einem Choliambenfragment eine attische Legende erwähnt), noch vollends Christs Vermutung zu billigen (Gr. Litt.³ 105), dass die choliambischen Trimeter in den Theseus des Komikers D. gehören (der überhaupt keine Choliamben verwandt hat), s. Crusius Praef. Anthol. lyr. p. XXXV. Reste der Theseis (Düntzer Fr. der ep. Poesie S. 62) vielleicht in Plutarchs Theseus (c. 32).