107) Dionysios (FHG IV 393–396) von Chalkis in Euboia (vgl. Schol. Apoll Arg. I 558. Plin. n. h. IV 64, wo er mit dem euboeischen Localantiquar Aristoteles zusammengestellt wird), verfasste Κτίσεις in fünf Büchern (Skymn. 115 τῶι τὰς Κτίσεις εἰρηκότι ἐν πέντε βίβλοις Χαλκιδεῖ Διονυσίωι; Schol. Apoll. Arg. IV 264 Δ. ὁ Χ. ἐν πρώτωι Κτίσεων; Harp. s. Ἡφαιστία Δ. ὁ Χ. ἐν γ Κτίσεων; Harp. s. Ἡραῖον τεῖχος Δ. ἐν ε Κτίσεων), die u. a. von Demetrios von Skepsis (Strab. XII 566), Lysimachos (Schol. Apoll. Arg. I 558. Schol. Eur. Andr. 10, letzteres fehlt bei Müller), dem sog. Skymnos, wahrscheinlich auch von Alexander Polyhistor (Steph. Byz. s. Ὕλαμοι) benützt sind. Demetrios von Skepsis (a. a. O.) setzt ihn an einer Stelle, wo er die Gewährsmänner in chronologischer Folge aufzählt, zwischen Skylax von Karyanda und hellenistische Dichter wie Euphorion und Alexandros den Aitoler: darnach ist es geraten, ihn nicht später als das 4. Jhdt. anzusetzen. Nach einem Citat (Schol. Apoll. Arg. II 270 Δ. ὁ Ἀθηναῖος ἐν ταῖς Κτίσεσιν) hat er das attische Bürgerrecht erhalten: dazu passt, dass die Geschichte der Troas in seiner Fassung (Schol. Eur. Andr. 10) den attischen Legenden folgt, welche die Ansprüche der Athener gegenüber den Lesbiern rechtfertigen sollten.