Dieuchidas von Megara (FHG IV 388–391) bearbeitete die megarische Chronik in einem mehrbändigen Werk (Harpocr. s. ἀγυιᾶς. Schol. Pind. Nem. IX 30 ἐν τῆι γ τῶν Μεγαρικῶν. Clem. strom. I 119 ἐν τετάρτωι Μεγαρικῶν); wie jede richtige Chronik, fing auch die megarische mit den ersten Menschen, d. h. der deukalionischen Flut an (Clem. strom. VI 26; vgl. Paus. I 40, 1). Er gehört dem 4. Jhdt. an, wie v. Wilamowitz (Homer. Unters. 239ff.) hauptsächlich dadurch erwiesen hat, dass in dem von Clemens benutzten Tractat Περὶ κλοπῆς kein Autor vorkommt, der mit Sicherheit der hellenistischen Zeit zugewiesen werden könnte. Jetzt ist ein Διευχίδας Μεγαρεύς als Mitglied der delphischen Baucommission in der Zeit Alexanders durch die grosse Rechnungsablage Dittenberger Syll.² 140, 141 bekannt geworden; die Bedenken, die Keil (Herm. XXXII 414) gegen die schon von dem ersten Herausgeber der Inschrift Bourget vergeschlagene Identification hat laut werden lassen, sind schwerlich begründet. Dass der megarische Chronist im antiattischen Sinne schrieb, versteht sich für ihn wie für den andern Bearbeiter dieser Chronik, Hereas, von selbst, und dahin gehört auch die berühmte oder berüchtigte Nachricht über die von Peisistratos in die Ilias eingelegten Verse (frg. 6 = Diog. I 57; die Stelle ist lückenhaft); aus ihr folgt aber weder, dass D. dem Peisistratos eine Recension des Homertextes zuschrieb – bei den enormen Schwankungen des voralexandrinischen Textes erschien es einem Schriftsteller des 4. Jhdts. ein leichtes Beginnen, falsche Verse in Umlauf zu setzen – noch, dass er an die Sammlung der zerstreuten Gedichte durch Peisistratos glaubte; das ist eins wissenschaftliche, aus Hipparchs panathenaeischer Festordnung ([Plat.] Hipparch. 228 b. Diog. I 57) herausgesponnene Hypothese,
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die mit den Fehden der attischen und peloponnesischen Chronisten erst in jüngerer Zeit zusammengebracht ist.