Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Platoniker
Band V,1 (1903) S. 242
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2) Derkylides, Platoniker mit pythagoreischen Neigungen, hatte ein Werk über die platonische Philosophie verfasst, dessen elftes Buch Simplic. in phys. 247, 31 citiert (ὁ Πορφθριος ἰστορεῖ τὸν Δ. ἐν τῷ ια’ τῆς Πλάτωνος φιλοσοφίας, ἔνθα περὶ ὕλης ποιεῖται τὸν λόγον, Ἑρμοδώρου τοῦ Πλάτωνος ἑταίρου λέξιν παραγράφειν, vgl. 256, 32). Alle Citate können sich auf dieses Werk beziehen, auch das bei Theo Smyrn. 198, 11 Δ.....ἐν τῷ περὶ τοῦ ἀτράκτου καὶ τῶν σφονδύλων τῶν ἐν τῇ Πολιτείᾳ παρὰ Πλάτωνι λεγομένων, der ihn p. 198, 14–204, 21 (nach der gewöhnlichen Ansicht nur bis 202, 7) excerpiert; in dieser rein astronomischen Erörterung lehnt D. die nach Platon zur Erklärung der Planetenbewegungen ersonnenen complicierten Hypothesen ab. Was Prokl. in remp. II 24, 6–15. 25, 14–26 Kroll mitteilt, bezieht sich auf Plat. rep. VIII 545 d ff. und ist ebenfalls astronomisch-mathematischen Inhalts. Derselbe führt in Tim. 7 b die Ansicht des D. an, der vierte Teilnehmer am Dialoge sei Platon selbst. Wichtiger ist, dass sich nach Albin. introd. 4 (ταύτης τῆς δόξης εὀσὶ Δ. καὶ Θράσυλλος) Thrasyllos bei der Einteilung der platonischen Dialoge in Tetralogien auf D. berufen zu haben scheint; dann wäre er älter als Thrasyllos, der Zeitgenosse des Tiberius, und wenn er der Urheber dieser Einteilung ist, auch als Varro, der sie bereits kennt (Christ Abh. Akad. Münch. XVII 1885, 456). Vgl. Zeller III 1³, 611 Anm.