Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Das Exerzieren, Manövrieren
Band IV,2 (1901) S. 2353
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Decursio (Suet. Galb. 6) oder decursus (Liv. XLII 52, 4. Gell. VI 3, 52): 1) Das Exercieren – nicht das blosse Marschieren, wie Saglio Dict. II 41 meint – und Manövrieren, das namentlich bei der Ausbildung der römischen Recruten eine Rolle spielte, die dadurch auf die Feldzeichen achten und in Reih und Glied sich bewegen lernen sollten (Liv. XXIII 35, 6. XXIV 48, 11. Veget. I 3). Aber auch das übrige Heer, Fussvolk wie Reiterei (Liv. XL 47, 8. Veget. III 7), rückte häufig bei Tubenklang (Veget. II 22) zu einer D. aus (Liv. XLIV 9, 5. Senec. ep. 18, 6. Tac. ann. II 55. III 33. Tertull. ad martyr. 3). Scipio ordnete vor Karthago jeden fünften Tag eine D. in armis an (Liv. XXVI 51, 4. 5); dasselbe berichtet Capitolinus von Maximinus (Hist. Aug. Maxim. 6, 1. 2). Hindernisse im Terrain (Veget. III 7) erhöhten die Schwierigkeiten der D., die wie keine zweite Übung die Schlagfertigkeit einer Truppe erkennen liess (Liv. XXIX 22, 2. XL 47, 8). Übrigens veranstalteten auch die Makedonier Decursiones als Kampfesübung (Liv. XL 6, 5. 7. 1. 9, 10).