Decumana (Caes. bell. Gall. III 25, 2; bell. civ. III 69, 2. Liv. III 5, 5) oder decimana (Hygin. de munit. castr. 18. 21. 56) porta hiess das der porta praetoria gegenüber an der Hinterfront (Liv. X 32, 8), auf der vom Feinde abgewandten Seite (Tac. ann. I 66) liegende, nach Westen schauende Thor des römischen Lagers (Klenze Philolog. Abhandlungen 139ff. Nissen Das Templum 41f., vgl. dazu N. Jahrb. f. Philol. CXXI 752ff. CXXIII 136f. 865f. Marquardt St.-V. II² 414f.). Den Namen D. hatte dasselbe von dem hier auslaufenden limes decumanus (Lange Hyginausgabe 152f. 166f. Nissen a. a. O. 13), nicht von den zehnten Cohorten, die nach Hygin 18 hier lagerten. Doch wurde es auch, analog der porta praetoria, nach dem in seiner Nähe befindlichen Quaestorium porta quaestoria genannt; vgl. Liv. XXXIV 47, 1. XL 27, 7. Nissen a. a. O. 41. Wurde das Lager an einem Abhang aufgeschlagen, so lag die D. porta von allen Thoren am höchsten (Caes. bell. Gall. II 24, 2. Hygin. 56). Sie galt als der am wenigsten gefährdete Punkt des Lagers (Caes. bell. civ. III 76, 1. 96, 3. Tac. ann. I 66), weshalb auch die Marktleute in ihrer Nähe feilhielten (Caes. bell. Gall. VI 37, 2). Nach Vegetius I 23 wurden die verurteilten Soldaten durch die D. porta abgeführt.