Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Streitwagen d. Britannier
Band IV,2 (1901) S. 16791680
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Covinnus, der Streitwagen der Britannier, Mela III 6. Tac. Agric. 35. Sil. XVII 417, nach Lucan. I 426 auch der Belgier. Synonym ist essedum, Caes. b. G. IV 33 vgl. mit Tac. a. O. Die Kampfweise der covinnarii oder essedarii schildert Caes. a. O.; sie näherten sich dem Feinde, stiegen dann ab und kämpften zu Fuss. Die Angabe, dass die C. Sichelwagen gewesen seien (Mela und Sil. a. O.: bei Lucan ist rostrati Conjectur, überliefert monstrati; vgl. Frontin. strat. II 3. 18. Lucian. Zeux. 8. 12) ist, wie Th. Reinach Rev. celt. 1889, 122 nachweist, unglaubwürdig. Sie steht im Widerspruch mit Caes. a. O.: auch andere über Keltenkriege berichtende Historiker, Polybius, Livius, Diodor, Dio, wissen nichts davon, und Arrian. ars tact. 19 unterscheidet deutlich die britannischen Streitwagen von den persischen Sichelwagen. Auch waren bei den mehrfach in gallischen Gräbern gefundenen Streitwagen nie Spuren von Sicheln. Dass der C. bedeckt gewesen sei, schliesst Reinach [1680] a. O. mit Unrecht aus dem auf Conjectur beruhenden constrati bei Lucan und dem recipere bei Caesar. Bei den Römern war ein dem C. nachgebildeter und so benannter kleiner Reisewagen üblich; wenn er von zwei Reisenden benützt wurde, musste einer selbst lenken. Martial. XII 24, 8, wo C. von essedum (es gab auch Reisewagen dieses Namens) unterschieden wird. Worin der Unterschied bestand, ist unbekannt; nach den Worten Martials möchte man annehmen, dass der C. kleiner war. Bei Sidon. carm. XXIII 251 ist C. der Rennwagen. Über die Ableitung des Wortes aus dem Keltischen s. Holder Altkelt. Sprachsch. I 1152.

[Mau. ]