Coronarii, στεφανηπλόκοι. Bei dem starken Verbrauch von Kränzen für Gastmähler und sonstige Festlichkeiten war das Gewerbe der Kranzflechter ein lohnendes und schwungvoll betriebenes und wird oft erwähnt. In älterer Zeit und bevor der Grossbetrieb Platz griff, scheint es vorwiegend von Frauen und mit weiblichen Arbeitern betrieben worden zu sein. Eine στεφανηπλόκος, die auf Bestellung 20 Kränze zu liefern hat, Arist. Thesm. 448; bekannt ist das Verhältnis des Malers Pausias zu der Kranzflechterin Glykera, Plin. n. h. XXI 4. XXXV 125. Sonstige Erwähnungen Theophr. h. pl. VI 8, 1. Plut. qu. conv. III 1. Erotische Scene mit einem Knaben, der Kränze flicht und verkauft, Anth. Pal. XII 8. Unter der von Alexander gefangen genommenen Dienerschaft des Darius waren 46 C., Athen. XIII 608 a. In römischer Zeit erscheinen die C. häufig auf Inschriften. Aus Rom CIL VI 7009. 9227. 9282. 9283; ein Sepulcralcollegium der C. 4414. 4415. Aus Formiae CIL X 6125; aus Interamna Lirenas X 5372; aus Aesernia IX 2688; aus Pisa XI 1450. Weibliche C. XI 1554 aus Fiesole, Olivieri Marm. Pisaur. 152 aus Pisaurum. Vgl. Gatti Bull. arch. com. 1878, 46.
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Bildliche Darstellungen, Eroten als C., finden sich mehrfach in pompeianischen Wandgemälden. Helbig Wandgem. 799. 800. Sogliano Pitt. mur. 364. Die vollständigste Darstellung in dem seit 1894 ausgegrabenen Hause der Vettier. Mau Röm. Mitt. XI 1896, 73, 151. Sogliano Mon. ant. d. Lincei VIII 343. 350. Wir sehen auf diesen Darstellungen, wie die Kränze, von einem rechenartigen Gerüst lang herabhängend (nicht mit den Enden zusammengebunden) von männlichen und weiblichen Arbeitern geflochten und von diesem Gerüste aus auch verkauft werden. Vgl. Jahn Abh. d. sächs. G. d. W. V 315 Taf. VI.