Corioli (Κοριόλα Steph. Byz.; Einwohner Coriolanus, Κοριολανός; aber Κορίλλα bei Dionys. IV 45 scheint Corruptel aus Ἀρικία, vgl. Liv. I 50), Stadt der Volsker in Latium adiectum, nach den Annalen zugleich mit Longula und Pollusca 493 v. Chr. eingenommen, und drei Jahre später von demselben Cn. Marcius, der der Einnahme seinen Ehrenbeinamen Coriolanus verdankte, für die Volsker zurückerobert (Liv. II 33. 39. Dionys. VI 92–94. VII 19. VIII 30. Val. Max. VI 3, 4. Plut. Coriol. 8. Eutrop. I 14. Flor. I 5. Aurel. Vict. de vir. ill. 19). Dann verschwindet es aus der Geschichte: Plin. III 69 zählt es unter den Städten auf qui interiere sine vestigiis. Die Reihenfolge der Operationen bei Liv. II 39 (Circei, Satricum, Longula, Polusca, C., Mugilla, Lavinium) zeigt, dass C. zwischen dem Albanergebirge, dem Fiume di Astura und dem Meere zu suchen ist; der Grenzstreit zwischen Ardea und Aricia über ein Stück Landes qui finium Coriolanorum fuisset (Liv. III 71), dass C. im nordwestlichen Teile dieses Gebiets gelegen hat. Aber zur genauen Ansetzung fehlen die Mittel: Gell (Topogr. of
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Rome 180–184) und Nibby (Dintorni di Roma I 512–514), die es nach Monte Giove südlich vom Lacus Aricinus versetzen, rücken es viel zu nahe sowohl an Lanuvium wie an Aricia heran.