Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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C. f. Longus, C. Während des Bürgerkrieges Legatus pro praetore in Africa
Band IV,1 (1900) S. 913914
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11) C. Considius C. f. Longus, bekleidete in einem nicht genau zu bestimmenden Jahre die Praetur und verwaltete darauf die Provinz Africa; noch vor dem Ablauf seiner Statthalterschaft reiste er Ende 704 = 50 nach Rom, um sich ums Consulat zu bewerben, und liess Q. Ligarius als seinen Stellvertreter zurück (Cic. Lig. 2. Schol. Gronov. zu dieser Rede p. 414 Or.). Nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges ging er im folgenden Jahre mit anderen Anhängern des Pompeius nach Africa zurück und wurde von ihnen neben P. Attius Varus als Legatus pro praetore anerkannt, weil beide nacheinander als Propraetoren die Provinz innegehabt hatten und jetzt als Unterfeldherren des Pompeius und später des Metellus Scipio dieses Amt weiterführten (Inschrift von Curubis mit Mommsens Erläuterung Herm. XXX 456–460); er hielt Hadrumetum mit einer Legion besetzt und beteiligte sich an den erfolgreichen Kämpfen gegen C. Curio (Caes. b. c. II 23, 4). Während der beiden nächsten Jahre verstärkten die Pompeianer [914] in Africa ihre Macht, um den Angriffen Caesars begegnen zu können; Attius und C. liessen unter anderem die Stadt Curubis befestigen (vgl. die angeführte Inschrift), und C. zog weitere Truppen an sich, so dass seine Besatzung in Hadrumetum im J. 708 = 46 auf 2 Legionen und 700 Reiter gebracht worden war (b. Afr. 3, 1. 33, 1). Nach Caesars Landung in diesem Jahre wies er jede Aufforderung, zu unterhandeln und sich zu ergeben, aufs schroffste zurück (ebd. 4, 1–4). Die Stadt Acylla, die dieser Aufforderung Folge leistete, wollte er erst mit Gewalt davon zurückhalten, kam zu spät, zog aber aufs neue vor sie, um sie zu belagern, hob die Belagerung auf eine falsche Nachricht hin auf und zog sich nach der Abgabe eines Teiles seiner Truppen an den Oberfeldherrn Metellus Scipio wieder nach Hadrumetum zurück (33, 3. 5. 43). Er setzte sich dann mit seinen Soldaten und Gladiatoren in Thysdra fest (76, 1). Auf die Nachricht von der Niederlage seiner Parteigenossen bei Thapsus am 6. April und von dem Anmarsch des Cn. Domitius gegen Thysdra verliess er heimlich die Stadt, beladen mit der Kriegskasse und in Begleitung weniger Gaetuler; unterwegs wurden diese von Begier nach dem Gelde ergriffen, erschlugen den C. und zerstreuten sich mit ihrer Beute (86, 8. 93, 1f.).