Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ort an einem dakischen Handelsweg
Band IV,1 (1900) S. 882
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Congri (Geogr. Rav. 178, 8), ein Ort an einem mutmasslich von Porolissum ausgehenden, den dakischen Nordosten Tyra zu durchschneidenden Handelswege gelegen, erste Station vom Ausgangspunkte; vermutlich das jetzige Szamos-Ujvár an der kleinen Szamos (Kiepert Formae orbis antiqui XVII 4, 39). Hier befand sich ein Lager (J. Ornstein Arch.-epigr. Mitt. XIV 168ff. J. Jung Fasten der Provinz Dacien 137 und Mitt. des Instituts f. österr. Geschichtsforschung, IV. Ergänzungsbd. 10, 5), das von der ala II Pannoniorum besetzt war (CIL III 1633, 3 = 8074, 5. 832 [vgl. p. 1377]. 12 540. Arch.-epigr. Mitt. XIV 172, 1. Cichorius o. Bd. I S. 1254). Bemerkenswert ist auch, dass hier ein mil. [le]g. X[III] gem. Antoninian[ae] libr. cos. n. stationiert war. Neben dem Lager entstanden canabae (Ornstein a. a. O. CIL III 833. Arch.-epigr. Mitt. XIV 173, 2. 174), in denen auch Mithras verehrt wurde (CIL III 12 540 = F. Cumont Textes et monuments figurés relatifs aus mystères de Mithra I nr. 231 a). Der Ort hat bis ins 3. Jhdt. seine Bedeutung bewahrt (CIL III 6246. Arch.-epigr. Mitt. XIV 173, 2). In Szamos-Ujvár und beim nahen Marktflecken Szék befanden sich römische Tagbaue auf Salz.

[Patsch. ]