Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt im NW von Baktriane
Band III,2 (1899) S. 2196
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Chatracharta. 1) Stadt im nordwestlichen Teile von Baktriane an der Vereinigung des Ochos mit dem Oxos, Ptol. VI 11, 7. VIII 23, 7. Ammian. Marc. XXIII 6, 58. Den Ochos hält man gewöhnlich für den Unterlauf des Areios (jetzt Tečend), welcher den Oxos in historischer Zeit niemals erreicht haben dürfte; gleichwohl kann Ch. auf die hervorragende Position von Amûya oder Âmul, ʾO.mei oder ʾO.mu zur Zeit der sinischen Dynastie Han, das heutige Čâr-ǧûi bezogen werden. Offen bleibt noch eine zweite Möglichkeit, wenn man das Gebiet von Baktra nicht so weit gegen Westen ausdehnen will und die Bezeichnung Ochos als schwankend annimmt: die bedeutendste Wasserader zwischen dem Balch-âb und dem Marw-rûd ist der Fluss von Maimene und Andechûd, der sich nicht allzufern vom Oxos in Irrigationscanäle auflöst; dann fiele Ch. mit Andechûd (Anchûd, Andchuï) zusammen, einer Kulturoase reich an Gärten und Ackerstrichen; zur Zeit der Han wird U.na.ho als Sitz einer Herrschaft zwischen Mo (Marw) und Fo.ho (Balch) nahe dem Weï (Veh-rôt, Oxos) hervorgehoben. Der Name Ch. enthält im ersten Glied zd. chšathra ,Herrschaftsbezirk‘ oder auch hvâthra ,gutes Feuer besitzend‘, im zweiten das Element — κάρτα.