Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Teil d. palatin. Hügels in Rom
Band III,2 (1899) S. 19821983
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Cermalus (die Schreibung mit C wird bezeugt [1983] durch die unten citierte stadtrömische Inschrift, durch Festus 341 und Paulus epit. 55, die bessere Überlieferung bei Liv. XXXIII 26, 9 [ebenso ist die Lesung des Namens für den vicus Cermali in Ariminum, CIL XI 419, und in Antiochia Pisidiae, CIL III Suppl. 6835, jetzt gesichert]; wenn Plut. Rom. 3 zu χωρίον ... ὁ νῦν Κερμαλὸν καλοῦσι hinzufügt πάλαι δὲ Γερμανόν, ὅτι καὶ τοὺς ἀδελφοὺς γερμανοὺς ὀνομάζουσιν, so ist das nur der thörichten Etymologie zuliebe geschehen, die auch Varro l. l. V 54 hat: Germalus a germanis Romulo et Remo), Teil des palatinischen Hügels in Rom, und zwar der nordwestliche nach dem Vicus Tuscus und dem Velabrum zu (verfehlt sind die Versuche Gilberts Gesch. u. Top. d. Stadt Rom I 40. 66, den Namen auf einen noch engeren Bezirk zu beschränken). Für das hohe Alter des Namens bürgt, mehr noch als das Vorkommen in der Argeerurkunde (Varro l. l. V 54: sacrarium Germalense quinticeps apud aedem Romuli), der Umstand, dass die Bewohner des C. Anteil hatten am Feste des Septimontium (Fest. 341). Später kommt er selten vor: Prodigium bei Livius XXXIII 26, 9 zum J. 196; Cic. ad Att. IV 3, 3: Milonis domum eam quae est in Cermalo (Hs. meamque ceramio). Doch bezeugt das Fortbestehen bis zum Anfang der Kaiserzeit die Inschrift Mur. 1521, 9 = Gud. 341, 3 (Original verloren, zwei gute Abschriften des 16. Jhdts.), wo am Schluss vestiar. de Cermalo min(ore). Vgl. Becker Topogr. 417. Jordan Topogr. I 1, 179. Ob das Κάρμαλον, welches (nach Clemens Alexand. strom. I 21 p. 139 Sylb.) die italische Sibylle, Euanders Mutter, anbaute, auf den C. oder auf das sacellum Carmentae zu beziehen ist, bleibt ungewiss.