Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt am Hiberus
Band III,2 (1899) S. 18801881
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Celsa, Stadt am Hiberus mit einer steinernen Brücke darüber in Hispania citerior, zuerst bei Strabon genannt (III 161 Κέλσα κατοικία τις, ἔχουσα [1881] γεφύρας λιθίνης διάβασιν, wohl nach Poseidonios), an der römischen Strasse von Caesaraugusta nach Dertosa, die im Itinerar nicht verzeichnet ist; vielleicht führte von hier eine Strasse über den Ebro nach Bilbilis. In den Listen des Agrippa und Augustus sind im Bezirk von Caesaraugusta verzeichnet Celsenses ex colonia (Plin. III 24). Zahlreiche Münzen mit den iberischen Aufschriften celse und clse, die jüngsten bilingue mit Cel(sa) und clse (Mon. lign. Iber. nr. 33) beweisen, dass der Name nicht römisch, sondern iberisch ist. Auch liegt Jelsa bei Velilla am Ebro keineswegs besonders hoch. Durch Caesar und Lepidus während seines Proconsulats der Citerior im J. 710 = 44 v. Chr. (Wilsdorf Fasti Hisp. prov. 133) scheint die Stadt, die wohl im Kampf mit Pompeius auf seiner Seite stand, Colonie geworden zu sein und führt daher auf den Münzen der republicanischen Zeit, deren Herkunft aus Hispanien unzweifelhaft ist, die Namen col(onia) vic(trix) Iul(ia) Lep(ida) – diese Münzen wurden früher fälschlich nach Leptis in Africa gesetzt –, auf denen des Augustus und Tiberius col(onia) vic(trix) Iul(ia) Celsa – der Name des Lepidus fiel fort – (Mon. ling. Iber. nr. 33 a). Nur durch die Münzen sind die üblichen Magistrate, Duovirn und Praefecten, sowie Aedilen bezeugt; die wenigen Inschriften erwähnen nur ein Fanum der Diana (CIL II 3015), und die Reste der alten Stadt sind ganz geringfügig (CIL II p. 409. 940). Die Fundamente der jetzt zerstörten Brücke sollen römisch sein. Das nicht weit entfernte Grabmal eines L. Aemilius Fabatus – er hatte sein Bürgerrecht vielleicht von Lepidus – zeigt reichen architectonischen Schmuck (CIL II 5851). Die Stadt muss früh verfallen sein.