Campona, Station der Donauuferstrasse in Pannonia inferior, ungefähr in der Mitte zwischen Aquincum (Alt-Ofen) und Matrica (Itin. Ant. 245 Campona in medio; über die ‚in medio-Orte des pannonischen Landes‘ vgl. J. W. Kubitschek Arch.-epigr. Mitt. XI 143) und von equites Dalmatae besetztes Castell (Not. Occ. XXXIII 14 = 35); ist wahrscheinlich bei Tetény anzusetzen, wo der Meilenstein CIL III 3719 ab Aq(uinco) m. p. VIIII und zahlreiche Inschriften und einige Ziegelstempel gefunden wurden (Mommsen CIL III p. 436, vgl. 458. 1690. Kiepert Formae orbis antiqui XVII. A. Holder Altkelt. Sprachschatz s. v. Ruggiero Dizion. epigr. II 48). Es standen hier am Ende des 1. Jhdts. die ala I Tungrorum Frontoniana (CIL III 3400, vgl. p. 1690. Cichorius o. Bd. I S. 1268) und in der ersten Hälfte des 3. Jhdts. die ala I Thracum veteranorum sagittariorum civium Romanorum (CIL III 3388. 3394. 3395 = 10378, vgl. 3392. 3393. 3401. 10369. E. Keil De Thracum auxiliis 17f. Cichorius a. a. O. 1265), die auch die hier vorüberführende Strasse im J. 251 restauriert hat (CIL III 10624). Desgleichen scheint hier im 3. Jhdt. eine Abteilung der leg. II adiutrix garnisoniert zu haben (CIL III 3393. 3399, vgl. p. 1690. 3395 = 10378. 3398; ihre hier gefundenen Ziegel CIL III 3750f. 10660 k können ebenso wie die in CIL III 10669 verzeichneten aus Aquincum auf der Donau hergebracht worden sein). Der in CIL III 3398 genannte mil(es) coh(ortis miliariae) N(umidarum?) kann in C. nur ein Kenotaph gehabt haben. Vielleicht war C. eine Station der beneficiarii consularis (CIL III 3397). Neben dem Lager entstanden von Veteranen der ala I Thracum (CIL III 3393), der leg. II ad. (CIL III 3398) und der Praetorianer (CIL III 3395 = 10378) sowie von Civilisten (CIL III 3389–3391 [vgl. p. 1690]. 3402–3405 [vgl. p. 1690]) bewohnte canabae. Verehrt wurden hier Aesculap und Hygia (CIL III 3388), Hercules (CIL III 3390), Silvan (CIL III 3392. 3393) und Mithras (F. Cumont Textes et monuments figurés relatifs aux mystères de Mithra III 216). Bemerkenswert sind auch die Grabinschriften in Versen CIL III 3397, vgl. 3403 = F. Buecheler Carmina Latina epigraphica I 555. C. gehörte, wie CIL III 3402 und der Umstand, dass das viel südlicher gelegene Intercisa der Provincialhauptstadt [1447] attribuiert war (CIL III 10305), beweisen, zu Aquincum.