Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Band III,1 (1897) S. 471 (IA)
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Bilia (?). Hieronymus adv. Iovin. I 46 berichtet: Duilius (Consul im J. 494 = 260), qui primus Romae navali certamine triumphavit, Biliam virginem duxit uxorem tantae pudicitiae, ut illo quoque saeculo pro exemplo fuerit – – is (= Duilius) iam senex et trementi corpore in quodam iurgio audivit exprobrari sibi os foetidum et tristis se domum contulit. Cumque uxori questus esset, quare nunquam se monuisset, ut huic vitio mederetur, ‚fecissem, inquit illa, nisi putassem omnibus viris sie os olere.‘ Da nach einem bekannten lateinischen Lautgesetz dv im Anlaut vielfach in b übergegangen ist, wofür Cicero or. 163 duellum = bellum, duis = bis, Duellius = Bellius als Beispiele anführt (entsprechend Duilius, wie die capitolinischen Fasten schreiben, in Bilius; vgl. CIL I p. 39 Anm.), so hat man bisher allgemein angenommen, dass auch diese B. ursprünglich Duilia geheissen hat. Vorausgesetzt auch, dass bei Hieronymus wirklich B. die richtige Überlieferung ist, was sich zur Zeit beim Mangel einer kritischen Ausgabe nicht entscheiden lässt, so ist doch jene Annahme sehr unsicher. Denn es ist unwahrscheinlich, dass der Autor, aus dem Hieronymus schöpfte, zwar Duilius, aber dann Bilia schrieb. Und dass Duilius Gattin aus der Gens Duilia stammte, ist um nichts wahrscheinlicher als die Annahme, dass sie einem anderen Geschlecht angehörte. Da Vertauschung von Β und V namentlich im Anlaut zu den gewöhnlichsten hsl. Fehlern gehört, so könnte man eher daran denken, dass der wahre Name (Vilia =) Villia lautete. Dieselbe Geschichte wird übrigens auch von der Gattin des Königs Hieron erzählt, Plut. de inimic. util. 7.

[Klebs. ]