Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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maurische Völkerschaft
Band III,1 (1897) S. 149 (IA)–150 (IA)
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Bavares (so die meisten Inschriften; im Veroneser Provinzenverzeichnis, bei Riese Geogr. lat. min. p. 129 Baveres, bei Iul. Honor. ebd. 53. 54 Barbares; im It. Ant. p. 2 Barbari; in der Inschrift CIL VIII 9324 Babari), maurische Völkerschaft (Mauri Baveres im Veroneser Verzeichnis), die im 3. und 4. Jhdt. die römische Provinz Mauretanien und den angrenzenden Teil Numidiens unsicher machte, nach einer lambaesitanischen (CIL VIII 2615) und mehreren mauretanischen Inschriften (CIL VIII 9047. 9324. Eph. ep. V 1062, vgl. VII 549. 530. 551). Die älteste dieser Inschriften gehört dem J. 260 n. Chr. an, CIL VIII 9047; ungefähr derselben Zeit CIL VIII 2615, der ersten Hälfte der Regierung Diocletians und Maximians die Inschrift von Caesarea CIL VIII 9324, in der ein Statthalter von Mauretanien sich rühmt, die Barbari Transtagnenses, d. h. die jenseits der Salzseen im Süden der Provinz Mauretanien (Schott el-Hodna u. a.) wohnenden, gänzlich vernichtet zu haben (vgl. Partsch zu CIL a. a. O.). In einer andern Inschrift (Eph. ep. VII 530) werden sie Bavares Mesegneitses [150] (so!) genannt, womit vielleicht Macenites Barbari im It. Ant. p. 2 zusammenzuhalten ist. Zweifelhaft ist, ob der Djebel Babor im Norden von Sitifis seinen Namen von den B. erhalten hat (Tissot Géogr. de l’Afrique I 459). Iulius Honorius (p. 53 Riese) setzt sie in das westliche Mauretanien. Damit ist zusammenzuhalten, dass in Arbal, in der Nähe von Oran, sich zwei Grabschriften von Personen gefunden haben, die vi Bavarum umgekommen sind (Eph. ep. V 1062. VII 551). Mit den B. verhandelte auch Theodosius der Ältere im J. 373 (Ammian. XXIX 5, 33, wo Davares überliefert ist).

[Dessau. ]