Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bischof von Eirenopolis in Kilikien, vertritt die antiochenische Theologie
Band III,1 (1897) S. 54 (IA)–55 (IA)
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16) Basileios ὁ Κίλιξ, ein Zeitgenosse der Kaiser Anastasius, Iustin I. und Iustinian, Presbyter in Antiochien und später Bischof von Eirenopolis in Kilikien. Nach Photios bibl. cod. 42 verfasste er eine (verlorene) ἐκκλησιαστικὴ ἱστορία in 3 Büchern, deren zweites – nur dies lag dem Photios vor – von 483–518 reicht; da das erste im J. 450 zu beginnen scheint, dürfte das dritte etwa bis 540 gereicht haben. Das breit und unübersichtlich geschriebene Werk enthielt viele Quellenbelege, namentlich Briefe von Bischöfen; vielleicht stammen dorther die zahlreichen unechten (?) Briefe [55] gegen Petrus Fullo; vgl. Art. Antheon. Früher schon hatte B. eine dramatisch angelegte Streitschrift gegen Johannes, späteren Bischof von Skythopolis, in 16 Büchern verfasst, Phot. cod. 107, darin vertritt er in leidenschaftlicher Weise die antiochenische Theologie, so dass sein Gegner und Photios ihn des Nestorianismus beschuldigen. Ja cod. 95 spricht Photios die Vermutung aus, dieser B. sei der Verfasser einer anonym unter dem heuchlerischen Titel κατὰ Νεστορίου erschienenen Schrift, welche den erwähnten Johannes veranlasste, sein zwölfbändiges Werk κατὰ τῶν ἀποσχιστῶν τῆς ἐκκλησίας zu publicieren; vgl. Loofs Leontius von Byzanz in v. Gebhardt und Harnack Texte und Untersuch. III 1, 271 N. Aber ‚Nestorianer‘ und Bekämpfer des Dyophysitismus kann B. nicht zugleich gewesen sein. Suidas s. Βασίλειος, der ihn viel günstiger beurteilt, schreibt ihm eine Streitschrift gegen einen Presbyter Archelaus in Colonia zu.