Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ort der parthischen Provinz Sakastane, am Unterlauf des Etymandros
Band III,1 (1897) S. 7 (IA)–8 (IA)
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Barda (Βάρδα πόλις Isid. Charac. 18), der erste namhafte Ort in der am Unterlauf des Etymandros (Hîlmend) gelegenen und an Zarangiane sich anschliessenden parthischen Provinz Sakastane. Aus der berechneten Länge der Provinzen erhellt, dass der alte Umfang von Zarangiane durch die um das J. 128 v. Chr. eingewanderten Sakai auf den seenerfüllten nördlichen Teil oder das eigentliche Mündungsgebiet des Stromes beschränkt worden, und dass das übrige langgestreckte Uferland in Süd und Ost bis zur Grenze Arachosias bei Bost, also das Gebiet des alten Kulturvolkes der Ariaspai (s. d), in den Besitz der sakischen Horde, die sich alsbald den Parthern unterwarf, übergegangen war. B., den ersten Ort von Nordwesten aus, haben wir auf der Strecke zwischen Kûher und Ṡahristân, wo der Hîlmend in Canäle sich aufzulösen beginnt, und zwischen der grossen Strombeuge bei Bandar-Trâkû und dem ğûi-Gersâsp zu suchen; von den Ruinenstätten, welche Christie Ferrier und Bellew hier aufzählen, nämlich Gulčin Pulkeh Qala-i-Paṭ und Mîr, passt für B. der centralen Lage und Bedeutung wegen am besten Qala-i-Paṭ, die [8] ‚Burg des Glaubens‘; weiter stromaufwärts werden wir für Min des Isidoros die Lage von Rûdbâr, für Palakenti die von Pulalek, endlich für Sigal jene von Qala-sabz in Anspruch nehmen; leider lassen uns gerade für diesen Teil des Hîlmendbeckens die Itinerare der arabischen Geographen gänzlich im Stich.