Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt der Indoskythen, südlich von Patala auf einer Insel der Indosmündung
Band II,2 (1896) S. 2855 (IA)
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Barbarei (Βαρβαρεῖ, Ptol. VII 1, 59), Stadt im Lande der Indoskythai, südlich von Patala auf einer Insel, welche von der vierten und fünften Indosmündung umflossen wird. Im Einklang hiezu setzt der Peripl. mar. Erythr. 38 das παραθαλάσσιον ἐμπόριον Βαρβαρικόν an die mittelste Indosmünde südlich von der Metropolis Minnagar; nach § 39 landeten die Schiffer an dieser Barbarike, weil nur die mittlere Münde die Durchfahrt und den Warentransport gestattete. Später freilich erstand ein neues Emporion an der westlicheren zweiten Münde Sinthos (jetzt Pittî), nämlich ἡ Σινδοῦ bei Kosmas, al-Daibol oder Dîûl-i-Sindî der Araber und Perser. Cunninghams Ansatz von B. (Anc. Geogr. of India I 294) bei der Ruine Bambura am Kopf des Garracreeks hat wenig für sich; vielmehr war B. Vorläufer der heutigen am System der Sittâ (Kêdivârî, Kukivârî, Kuhâ u. a.) gelegenen Plätze Keṭṭi-bandar, Gorâbarî, Šâh-bandar. Der Name erklärt sich aus der hier einst hausenden dravidischen Ğanghaltribus Barbara oder Varvara.