Astai (Ἀσταί, Astii), thrakischer Volksstamm nordwestlich von Byzantion, zwischen Perinthos und Apollonia; an der Küste des Pontos, welche sie als Räuber unsicher machten (Strab. VII 319), bildete das Vorgebirge Thynias ihre Grenze gegen letztere Stadt (Skymn. 12ff. Anon. per. P. Eux. 87), während landeinwärts ihr Gebiet bis gegen Kabyle (Kalybe) reichte (Polyb. bei Steph. Byz. s. Καβύλη = Polyb. XIII 10, 7 H.), nach Strab. VII 320 noch darüber hinaus. Sie standen unter
[1773] Königen, deren Sitz zu Bizye war (Strab. VII 331 frg. 48). Im J. 188 v. Chr. kam Cn. Manlius Vulso cos. bei seiner Rückkehr aus Kleinasien mit ihnen in feindliche Berührung, Liv. XXXVIII 40, 7. Ihr Land hiess Ἀστική (χώρα Βυζαντίων nach Theop. frg. 247 bei Steph. Byz. s. Ἀσταί und Ἀστακός; Ἀστικὴ Θρᾴκη Scymn. und Per. P. E. a. a. O.; Astice regio Plin. n. h. IV 45) und bildete in der Kaiserzeit einen Verwaltungskreis (στρατηγία) der Provinz Thrakien, Ptol. III 11, 10. Eph. ep. II p. 252. Mommsen R. G. V 281, 2. Marquardt St.-V. I² 315. Theophyl. Simoc. II 17, 4 bezeichnet die Ἀστική als eine waldige Gegend zwischen Adrianopel und Philippopel; vgl. ebd. I 7, 6. II 15, 4. VII 7, 1, ausserdem Artem. bei Steph. Byz. Procop. Goth. III 40. CIG II 2053 b (Ἀστάς).