Arnus. 1) Arnus, Ἄρνος, jetzt Arno, der Hauptfluss Etruriens, entspringt auf dem Appennin in der Gegend von Arretium (Quellen am Monte Falterona, 1356 m. über dem Meer, 35 Km. nordwestlich von denen des Tiber). Er durchfliesst zuerst das Bergthal des Casentino (s. Casuentini) in südöstlicher Richtung, wendet bei Arretium nach Nordwesten um, durchbricht bei Incisa die Felswand des Appennin und nimmt wenig unterhalb von rechts die Sieve auf (über den vorgeschichtlichen Lauf des A., dessen oberer Teil von Arezzo weiter südlich zum Tiber, bei Orvieto, ging, während der Unterlauf vor Entstehung des Durchbruches bei Incisa einzig von der jetzigen Sieve gespeist wurde, s. Nissen Ital. Landesk. 304). Von da an geht er fast genau in westlicher Richtung bei Florentia vorbei, empfängt den Visentus (Bisenzio) und Umbro (Ombrone) von rechts und mündet nach einem Laufe von 248 Km. ins tyrrhenische
[1209] Meer, südlich von Pisa. Die Entfernung seiner Mündung von der letzteren Stadt wird von Strabon V 222 auf zwanzig Stadien angegeben; dass sie jetzt nahezu das Dreifache (10 Km.) beträgt, ist Folge der starken Anschwemmung. Auch dass der Ausar (Serchio), der im Altertum Nebenfluss des A. war, jetzt selbständig ins Meer geht, ist Folge dieser Veränderungen. Vgl. noch Liv. XXII 2, 2. Plin. III 50. 52. Tac. ann. I 79. Ps.-Aristot. de mir. 92. Rutil. Namat. I 566. Tab. Peut. (mit Desjardins Einleitung 82). Geogr. Rav. IV 36 p. 287 P. Cassiod. var. V 17. 20.