Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Blaue Farbe
Band II,1 (1895) S. 11871188
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Armenium (ἀρμένιον) ist eine unter die colores floridi gezählte blaue Farbe, welche Dioskorides (V 105), Vitruv (VII 5, 8), Varro (de r. r. III 2, 4) und Plinius (n. h. XXXV 47) erwähnen, ohne dass man aus ihren Angaben erkennen kann, welcher Farbstoff gemeint ist. Der ursprünglich hohe Preis (solebant librae eius trecenis nummis taxari Plin. a. a. O.), sowie der Name, welcher auf einen Fundort im Innern Asiens schliessen lässt, scheinen jedoch darauf hinzudeuten, dass das ächte A. das natürliche Ultramarin, der Lazurstein oder Lapis lazuli, der auch heute noch von den Arabern Armenium genannt wird (Gilbert Annal. d. Phys. XXII 23), gewesen ist, während das A. von anderen Fundorten – Plinius nennt noch Spanien – sowie die der Chrysokolla (s. d.) verwandten Abarten Kupferlasur oder Bergblau waren, gleich dem caeruleum (s. d.), Blümner Technol. u. Termin. IV 505ff. Dioskorides und Plinius (a. a. O.) erwähnen das A. auch als ein [1188] Mittel zur Beförderung des Haarwuchses insbesondere an den Augenbrauen.

[Nies. ]