21) A. aus Tegea, Tragiker, war Zeitgenosse des Euripides (Suid.). Eusebius Chron. II 105 verzeichnet ihn zu Ol. 81, 2 = 455/4. Er war wohl älter als Euripides und zur Zeit der Frösche des Aristophanes, in denen er nicht erwähnt wird, schon länger tot. Suidas giebt an, er habe über 100 Jahre gelebt. Die Feststellung der Oekonomie der Tragoedie mag ihm manches verdanken; aber wir verstehen die Notiz bei Suidas nicht, ὃς πρῶτος εἰς τὸ νῦν αὐτῶν μῆκος τὰ δράματα κατέστησεν (auf die Zahl der Verse kann sich das nicht beziehen, vielleicht hat er eine bestimmte Anzahl Epeisodien und Chorika durchgeführt; die offenbar aus einer Quelle mangelhaft abgeschriebene Notiz geht vielleicht auf Aristoteles zurück). 70 Tragoedien (jedenfalls bezeichnet τραγῳδίαι auch da die Satyrspiele mit) und 2 Siege werden ihm zugeschrieben (Suid.). Wir kennen von ihm
[862] einen Ἀχιλλεύς, das einzige Stück eines Tragikers zweiter Ordnung, das auf die römische Bühne überging im Achilles Aristarchi des Ennius (s. Ribbeck Trag. frg. p. 13ff. 272ff. Vahlen Enn. p. 94f., vgl. Fest. p. 242. Plautus Poenul. prol. 1), einen Τάνταλος, und aus der Geschichte von der Krankheit und wunderbaren Heilung des A. (Suid.) darf man die Nachricht von einem Ἀσκληπιός des A. für richtig nehmen. Daran wird sich die Legende angeschlossen haben, die ähnlich ja auch von Sophokles erzählt wurde. Fragmente bei Nauck FTG² 728f.; vgl. Welcker Griech. Trag. III 931ff. Bergk Gr. Litt.-Gesch. III 602f.