Ardiaioi, ein dalmatisches Volk, das die Binnenthäler an beiden Ufern des Naron bewohnte und die Küste gegenüber der Insel Pharos (Lesina) erreichte, während gegenüber ‚Schwarz‘-Kerkyra (Curzola) die Palarioi oder Pleraioi sassen, Strab. VII 315; das Bergland hiess Ardia, VII 313. Einst sassen an dieser Küste die Nestoi und Manioi (Scyl. 23. 24); diese gingen in den A. völlig auf und wurden deren Leibeigene, προσπελάται deren man über 300 000 zählte, Athen. VI 272. Im Binnenlande waren ihre östlichen Nachbarn die Autariatai; beide Stämme bekämpften sich ständig wegen der Salzquelle am oberen Naron (bei Oraovica, westlich von Konjik?), Strab. VII 317. [Aristot.] Mirab. ausc. 138; die A. zogen nach dieser Seite stets den kürzeren; zur See wurden sie durch die emporgekommene Macht der Liburnoi und der griechischen Inselstädte in Schranken gewiesen, App. Illyr. 3; im Norden drängten die adriatischen Kelten, von deren Kämpfen mit den A. um 380 v. Chr. Theopompos erzählte, Athen X 443. Da jedoch die Raubzüge der A. zur See nicht nachliessen, schritten die Römer wiederholt gegen sie ein; doch gelang es erst 135 v. Chr. dem Consul Fulvius Flaccus, das Volk zu besiegen, App. Illyr. 10. Liv. per. LVI; s. Vardaei. Sie wurden von den Römern durchaus auf das rauhe Binnenland beschränkt und hier zum Ackerbau gezwungen; da der Boden jedoch wenig trug, verfielen sie dem ökonomischen und physischen Ruin, Strab. VII 315. Gelegentliche Erwähnungen bei Polyb. II 10. Liv. XXVII 30, 13. Dio Cass. frg. 49; über das Reich der A. um 230–167 vgl. Zippel Röm. Herrschaft in Illyrien 42ff.