Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ägypt. König
Band II,1 (1895) S. 270
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Apries (Ἀπρίης), bei Manethos Οὔαφρις (s. d.), 7. König der 26. ägyptischen Dynastie, Sohn des Psamtik II. (Psammis), in den alttestamentlichen Schriften Ḥofraʿ, altägyptisch Waḥảbrêʿ, Waḥrêʿ (Brugsch-Bouriant Livre des rois nr. 710), 589–569 v. Chr. Er unternahm einen Heereszug gegen Sidon und kämpfte zur See gegen die Tyrer (Her. II 161). Er soll Kypros und Sidon eingenommen und das übrige Phoinikien sich unterworfen haben (Diod. I 68), jedenfalls aber nur auf kurze Zeit. Als Nebukadnezar zur Belagerung Jerusalems sich anschickte, lenkte ihn zwar das anmarschierende Heer der Ägypter (Jerem. XXXVII 5) auf kurze Frist von diesem Ziele ab, wich aber bei seinem Nahen zurück. Viel schlimmer endigten A.s Unternehmungen gegen Kyrene und Barke, gegen das er dem libyschen Häuptlinge Adikran ein Heer aus Abkömmlingen der einheimischen Söldner zu Hülfe schickte. Seine Truppen wurden bei Irasa und der Quelle Theste geschlagen und empörten sich gegen ihn (Herod. IV 159). Amasis (s. d.), den er ausschickte, um sie zu beschwichtigen, machte mit den Aufrührern gemeinsame Sache. Patarbemis, einen Abgesandten des A., der ihn verhaften sollte, schickte Amasis mit Hohn zurück an den König, der ihn obenein grausam bestrafte und nun mit seinen griechischen Söldnern ausmarschierte, von Amasis aber bei Momemphis geschlagen und selber gefangen genommen wurde. Eine Zeit lang wurde amtlich A. noch neben Amasis als Herrscher aufgeführt, dann gab ihn Amasis seinen Widersachern preis, die ihn umbrachten (Herod. II 169. Diod. I 68, 5. Athen. XV 680). Vgl. auch Nitetis und Amasis Nr. 2.