Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn des Kronos
Band I,2 (1894) S. 2795 (IA)–2796 (IA)
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Aphros (Ἄφρος), nach einem für die Etymologie der Afri (Ἄφροι) verwendeten Stemma des (Sextus) Africanus bei Kedrenos p. 28 Bonn. Sohn des Kronos, Gatte der Astynome (s. d.), Vater der Aphrodite; nach demselben bei Ioann. Antioch. FHG IV 541, 4, 4 (aus dem Kedrenos [2796] das Stemma lückenhaft excerpierte) war er Sohn der Philyra (von Kronos), Bruder des Cheiron (cod. Parisin.), sowie (nach dem Exc. Salmasii) des Zeus und der Hera. Nach der Wiederholung des Stemmas im Chron. Pasch. p. 66 Bonn. stammte die Astynome, als Mutter der Aphrodite von A., aus der ‚Insel‘ Lakeria. Hinter dieser für die africanische Etymologie gemodelten Angabe birgt sich die thessalische Stadt Lakereia auf Magnesia, wo auch Cheiron und Philyra zu Hause sind. Dieses lakereische Localstemma der Aphrodite, dessen Cheiron-Philyra-Kronos umfassenden Teil schon die Titanomachie frg. Ki. aus Schol. Apoll. Rhod. I 554 und Pherekydes (frg. 2, FHG I 70) haben, entspricht dem in Theasalien weitverbreiteten Aphroditedienst, und der Name des A. genau dem larissaeisch-perrhaibischen Monatsnamen Ἄφριος (Philol. N. F. III 1890, 116f.). Vgl. Art. Aphrodite A I 1 ff. Da sowohl Cheiron (halbe), als sein Vater Kronos bei seiner Erzeugung (ganze) Rossgestalt annahm (Titanomachie), so wird auch A., der von denselben Eltern stammt, als Rossmensch zu denken sein. ‚Insel‘ heisst Lakereia hier aus demselben Grunde, aus welchem die von der Lakereierin Koronis stammenden Phlegyer insulani heissen (Euphor. bei Serv. Aen. VI 618 = Myth. Vat. I 205. II 109. Nonn. Dion. XVIII 36 νῆσος; vgl. die Φιλυρηΐς νῆσος des Cheironmythos, Apoll. Rhod. II 1231): weil Θετταλία (Θετι-ἁλία) ursprünglich ein Meer gewesen sein sollte, Herodot. VII 129. Bursian Geogr. v. Gr. I 41.