RE:Antonius 19
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft | |||
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M.f.M.n., C., Spottname Hybrida, cos. 63 v. Chr., Oheim des Triumvirn M. Antonius | |||
Band I,2 (1894) S. 2577 (IA)–2582 (IA) | |||
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19) C. Antonius M. f. M. n. mit dem Spottnamen Hybrida, Sohn des Redners M. Antonius (woraus sich Grossvater und Urgrossvater ergeben), jüngerer Bruder des M. Antonius (Creticus), Oheim des Triumvirn M. Antonius. C. Antonius M. f. heisst er CIL I p. 114. Cic. ad fam. V 5. Dio ind. l. XXXVII; C. Antonius fasti min. III und CIL XIV 2611 und gewöhnlich bei den Schriftstellern. Den Spottnamen Hybrida giebt nur Plinius n. h. VIII 213: in nullo genere aeque facilis (als in dem der Schweine) mixtura cum fero, qualiter natos antiqui hybridas vocabant ceu semiferos, ad homines quoque ut C. Antonium Ciceronis in consulatu collegam appellatione collata.
Während des Bürgerkrieges befand er sich in Griechenland, wo er nactus de exercitu Sullano equitum turmas raubte und plünderte, Ascon. p. 75. 79. Nach Rom zurückgekehrt, bereicherte er sich bei den sullanischen Proscriptionen und trat gleich anderen Vornehmen beim Triumphe Sullas im J. 671 = 83 in circensischen Spielen als Wagenlenker auf, weshalb ihn Cicero später (or. in tog. cand.) als quadrigarius verhöhnte, Ascon. p. 79, vgl. p. 83. Im J. 678 = 76 Graeci qui spoliati erant eduxerunt Antonium in ius ad M. Lucullum praetorem, qui ius inter peregrinos dicebat. Egit pro Graecis C. Caesar etiam tum adulescentulus – – et quom Lucullus id quod Graeci postulabant decrevisset, appellavit tribunos iuravitque se id forum eiurare, quod aequo iure uti non posset Ascon. p. 75; darauf geht Cic. or. in tog. cand. 2 qui in sua civitate cum peregrino negavit se iudicio aequo certare posse, vgl. Q. Cic. pet. cons. 8 vocem audivimus iurantis se Romae iudicio aequo cum homine Graeco certare non posse, verwirrt ist der Bericht Plutarchs darüber Caes. 4. Er war Tribunus plebis im J. 683 = 71; dies ergiebt sich aus der in jenem Jahr erlassenen Lex de Termessibus, CIL I p. 114, in deren praescriptio C. Antonius M. f. an der ersten Stelle unter den rogierenden Tribunen genannt wird. Im J. 684 = 70 stiessen ihn die Censoren L. Gellius und Cn. Lentulus aus dem Senat causasque subscripserunt, quod socios diripuerit, quod iudicium recusarit, quod propter [2578] aeris alieni magnitudinem praedia manciparit bonaque sua in potestate non habeat Ascon. p. 74. vgl. Q. Cic. a. a. O. Die nota censoria raubte bekanntlich die Wahlfähigkeit nicht, und A. kam auf dem gewöhnlichen Wege der Wahl zu einer Magistratur wieder in den Senat. Dass er die Aedilität bekleidet habe, wie gewöhnlich angegeben wird, dafür fehlt es an jedem Beleg. Wenn Cicero p. Mur. 40 sagt quodsi ego, qui trinos ludos aedilis feceram, tamen Antonii ludis commovebar, tibi, qui casu nullos feceras, nihil huius (Murenae) istam ipsam quam irrides, argenteam scaenam adversatam putas?, so folgt aus der Parallele zwischen A. und Murena, dass hier von Spielen die Rede ist, welche A. als Praetor gab; vgl. Plin. n. h. XXXIII 53 L. Antonius ludos scaena argentea fecit (= Val. Max. II 4, 6), item L. Murena. Er bewarb sich gemeinsam mit Cicero um die Praetur und kam durch Ciceros Begünstigung bei der Wahl aus der letzten in die dritte Stelle, Cic. or. in t. c. frg. 5. Ascon. p. 76. 83. Q. Cic. 8. Praetor im J. 688 = 66; quo in magistratu amicam, quam domi palam haberet, de machinis emit Q. Cic. 8. Um das Consulat für das J. 691 = 63 traten sieben Bewerber auf, von denen vier von vorneherein keine Aussicht hatten gewählt zu werden; in Betracht kamen nur Cicero, A. und Catilina, Ascon. p. 73. Cic. ad Att. I 1. Q. Cic. pet. cons. passim. Catilina autem et Antonius, quamquam omnium maxime infamis eorum vita esset, tamen multum poterant. Coierant enim ambo, ut Ciceronem consulatu deicerent, adiutoribus usi firmissimis M. Crasso et C. Caesare Ascon. p. 74. Ei enim acerrimi ac potentissimi fuerunt Ciceronis refragatores, cum petit consulatum quod eius in dies crescere dignitatem animadvertebant Ascon. p. 74, 17ff. Diese Begründung ist unrichtig; nicht aus persönlichen, sondern aus rein politischen Beweggründen unterstützten Crassus und Caesar den A. und Catilina gegen Cicero. Wir wissen nicht, wie tief sie sich in Catilinas Umsturzpläne eingelassen hatten; zweifellos sahen sie in den beiden arg verschuldeten (über A. vgl. Ascon. p. 78, 21ff.) Candidaten brauchbare Werkzeuge gegen den Senat und Pompeius. Die Wahlumtriebe und Bestechungen Catilinas und A.s waren so arg, dass der Senat beschloss ut lex ambitus aucta etiam cum poena ferretur Ascon. p. 74. Als der Tribun Q. Mucius Orestinus gegen das SC. intercedierte, hielt Cicero im Senat wenige Tage vor den Wahlcomitien gegen A. und Catilina die Rede in toga candida, deren Bruchstücke uns Asconius Commentar bewahrt hat. Beide Gegner antworteten mit Schmähungen quod solum poterant, invecti in novitatem (Ciceronis); ferebantur quoque orationes nomine illorum editae, non ab ipsis scriptae, sed ab Ciceronis obtrectatoribus (Ascon. p. 84). Von den Comitien wurde Cicero einstimmig gewählt; Antonius pauculis centuriis Catilinam superavit, cum ei propter patris nomen paulo speciosior manus suffragata esset quam Catilinae Ascon. p. 84; vgl. Sall. C. 24, 1. Plut. Cic. 11. Als Provinzen der Consuln des J. 63 hatte der Senat Gallia und Macedonia bestimmt (nach dem sempronischen Gesetz musste dies vor den [2579] Wahlen geschehen). Bei der Losung unter den designierten Consuln fiel Macedonia dem Cicero, Gallia dem A. zu. Da Macedonia als einträgliche Provinz galt, und A. dort seine Taschen zu füllen hoffte, trat Cicero ihm Macedonia ab, um ihn angesichts der von Catilina drohenden Gefahren sich persönlich zu verpflichten, Cic. in Pis. 5. Sall. C. 26, 3. Plut. Cic. 12. Dio XXXVII 33.
Consul im J. 691 = 63 mit M. Tullius Cicero; C. An[tonius] f. min. III, Antoninus Chronogr. f. Idat. Chr. Pasch., C. Antonius Cassiod. Obs. 61, Γ. Ἀντώνιος M. υἱός Dio ind. l. XXXVII. Dio XXXVII 10, 4. Flor. II 12. Eutrop. VI 15. Suet. Aug. 5. Plin. n. h. VIII 213. Strab. X 455. Welche Stellung A. als Consul im Geheimen zur catilinarischen Verschwörung einnahm, wissen wir nicht. Da er nachher verurteilt worden ist, wird er von den späteren Historikern der directen Teilnahme bezichtigt, Plut. Cic. 12. Dio XXXVII 30. 39. Dass seine Haltung zweideutig war, zeigen die Andeutungen Ciceros, der ihn durch P. Sestius, A.s Quaestor, scharf überwachen liess, Cic. p. Sest. 8. 12; es war ein recht zweifelhaftes Lob, das ihm der Senat nach der Verurteilung der Catilinarier spendete: quod eos, qui huius coniurationis participes fuissent, a suis et a rei publicae consiliis removisset Cic. Cat. III 14. Gegen Ende des Jahres musste A. den Oberbefehl über die Truppen gegen Catilina übernehmen. Dieser, der in Etrurien ein Heer zusammengerafft hatte, sah sich durch den Praetor Q. Metellus Celer, der mit drei Legionen aus Picenum vorrückte, und durch A., der im J. 62 als Proconsul das Commando weiterführte, eingeschlossen. Er hoffte, A. werde ihn nach Gallien entkommen lassen; aber dieser war von eifrigen Optimaten viel zu streng überwacht, um derartiges zu wagen (Cic. p. Sest. 12). Doch wollte er den tödlichen Streich gegen den alten Verbündeten nicht selber führen; unter Berufung auf seine Gicht übertrug er den Befehl seinem Legaten M. Petreius, der Catilina und seinen Heerhaufen aufrieb, Sall. C. 56ff. Liv. per. 103. Obseq. 61. Flor. II 11. Eutr. VI 15. Val. Max. II 8, 7. Plut. Cic. 22. Appian. b. c. II 7. Dio XXXVII 40. Schol. Bob. p. 229. Da der Sieg unter A.s Auspicien erfochten war, wurde er von den Truppen als imperator begrüsst, Obseq. Dio a. a. O. (daher C. Antonio imp. in der Aufschrift von Ciceros Brief, Cic. ad fam. V 5).
Nach der Schlacht begab er sich nach seiner Provinz Macedonia, wo er die Unterthanen arg bedrückte und von den Dardanern und Moesiern schimpfliche Niederlagen erlitt, Liv. per. 103. Obseq. 63. Dio XXXVIII 10. In die Zeit des Proconsulats fällt der Brief Ciceros (geschrieben im J. 693 = 61) an ihn ad fam. V 5, ein Empfehlungsschreiben für Atticus, vgl. ad Att. I 13, 1, in welchem Cicero A. sehr eindringlich an seine Verpflichtungen gegen sich mahnt. In Rom war das Gerücht verbreitet, A. behaupte, er müsse seinen Raub mit Cicero teilen, und zur Überwachung habe Cicero seinen Freigelassenen Hilarus nach Macedonien gesandt; eine von Ciceros Feinden ausgesprengte Verläumdung, über die er entrüstet war, Cic. Att. I 12 (geschrieben 1. Jan. 693 = 61). In demselben [2580] Brief spricht Cicero davon, man gehe im Senat damit um, A. abzurufen; Pompeius werde die Sache in die Hand nehmen, und ein Praetor werde den Antrag ans Volk stellen; darauf gehen Ciceros Worte in dem gleichzeitigen Brief an A. § 3 sed reliqua, mihi crede, multo maius meum studium maioremque gravitatem et laborem desiderant. A. erfüllte Ciceros Begehren und war Atticus bei seinen Geschäften behülflich, so dass Cicero ihm ein Dankschreiben sandte, ad Att. I 16, 16. Gegen Ende des Jahres 694 = 60 verliess er die Provinz, in der ihm C. Octavius nachfolgte, Cic. ad Att. II, 1, 12, vgl. Vell. II 59, 2. Suet. Aug. 1. Doch war er im December noch nicht in Rom, Cic. ad Att. VI 2, 3.
Im Anfang des Jahres 695 = 59 (der Zeitpunkt ergiebt sich aus Cic. in Vat. 27) wurde A. angeklagt. Ueber seinen Process sind infolge der mangelhaften Überlieferung die Ansichten der Neueren (vgl. Drumann I 538. Zumpt Criminalprocess 497ff. Mommsen De sodaliciis 66; St.-R. II³ 584, 1) so verschieden, dass eine kurze Übersicht der Überlieferung notwendig ist. I. Cicero 1) in Vat. 27–28: quaero, cum lex esset aequa promulgata initio magistratus, multas iam alias tulisses exspectarisne, dum C. Antonius reus fieret apud Cn. Lentulum Clodianum? et postea quam ille est reus factus, statim tuleris in eum ,Qui tuam post legem reus factus esset‘, ut homo consularis exclusus miser puncto temporis spoliaretur beneficio et aequitate legis tuae? Dices familiaritatem tibi fuisse cum Q. Maximo: praeclara defensio facinoris tui. Nam Maximi quidem summa laus est, sumptis iudiciis, suscepta causa, quaesitore consilioque delecto commodiorem reo reiectionis condicionem dare noluisse – – zum Schluss von § 28 Erwähnung der Verurteilung des C. Antonius. 2) p. Cael. 74 (Caelius) accusavit C. Antonium conlegam meum, cui misero praeclari in rem p. beneficii memoria nihil profuit, nocuit opinio maleficii cogitati. 3) p. Flacc. 5 kurze Erwähnung der Verurteilung; ebd. 94 gravia iudicia pro rei p. dignitate multa de coniuratorum scelere fecistis: non putant satis conversam esse rem p., nisi in eandem impiorum poenam optime meritos cives detruserint. Oppressus est C. Antonius. Esto: habuit quandam ille infamiam suam, neque tamen ille ipse – – vobis iudicibus oppressus esset, cuius damnatione sepulcrum L. Catilinae floribus ornatum hominum audacissimorum ac domesticorum hostium conventu epulisque celebratum est; iusta Catilinae facta sunt. 4) De dom. 16 cum C. Antonium conlegam meum defenderem – –.
II. Schol. Bob. p. 229 zu Flacc. 5: C. Antonius – – M. Caelio Rufo accusante, non tantum pecuniarum repetundarum crimine, verum etiam ob hanc coniurationem non ita pridem damnatus fuerat.
III. Val. Max. IV 2, 6 Caninius Gallus reum pariter atque accusatorem admirabilem egit, et C. Antonii, quem damnaverat, filiam in matrimonium ducendo et – –.
IV. Quintilian inst. IV 2. 123–124 führt ein längeres Stück aus der Rede des M. Caelius [2581] in Antonium an, welches sein Verhalten als Statthalter Macedoniens geisselt; in den gleichen Zusammenhang gehört das Citat IX 3, 58.
V. Dio XXXVIII 10 nach einem kurzen Bericht über A.s Misswirtschaft in Macedonien: οὐ μέντοι καὶ ἐπὶ τούτοις αἰτίαν ἔσχεν, ἀλλ’ ἐγράφη μὲν ἐπὶ τῇ τοῦ Κατιλίνου συνομοσίᾳ, ἑάλω δὲ δι’ ἐκεῖνα, καὶ συνέβη αὐτῷ, ὧν μὲν ἐκρίνετο, μὴ ἐλεγχθῆναι, ὧν δ’ οὐκ ᾐτιάζετο, κολασθῆναι.
Zunächst ist zweifellos, dass gegen A. nicht zwei verschiedene Anklagen erhoben wurden, sondern eine einzige. Wenn drei Ankläger M. Caelius, C. Caninius (Gallus), Q. (Fabius) Maximus genannt werden, so war nach bekannter römischer Sitte Einer der Hauptankläger, die beiden anderen Subscriptoren. Wem die erste Rolle zufiel, lässt sich nicht entscheiden; dass es Caninius gewesen sei, wird aus Valerius Maximus nur folgern, wer nicht weiss, wie dieser Scribent, gleichgültig gegen das Thatsächliche, lediglich nach rhetorischen Antithesen strebt. Auch aus den Erwähnungen der Punkte, die materiell in der Anklage zur Sprache kamen, lässt sich ein sicheres Urteil über die Formulierung des Anklagegrundes nicht ohne weiteres gewinnen. Denn bei der unjuristischen und unsinnigen Weise des römischen Criminalprocesses jener Zeit, nach welcher die sachgemässe Darlegung des Thatbestandes überwuchert wurde von der breiten Behandlung des gesamten Lebens des Angeklagten oder Verteidigten, war es selbstverständlich, dass in jeder capitalen Anklage gegen A. seine Beteiligung an der catilinarischen Verschwörung und seine Schandthaten in Macedonien zur Sprache gebracht wurden. Der Cn. Lentulus Clodianus ist, wie die älteren Forscher richtig sahen, der Praetor, bei dem die Anklage eingebracht wurde. Wenn es dann aber (I 1) heisst quaesitore consilioque delecto, so folgt daraus, dass die Verhandlung unter Leitung eines quaesitor stattfand. Damit ist die Annahme ausgeschlossen, dass die Anklage auf Erpressungen ging; denn es ist kein Fall bekannt, dass in der quaestio repetundarum jemals ein quaesitor fungiert hätte. Es bleiben zwei Annahmen: entweder die Klage war gerichtet auf Teilnahme an der Verschwörung, das heisst de vi, oder wegen A.s schmählichen Verhaltens in der Provinz (vgl. Caelius bei Quintilian) auf laesa maiestas populi Romani. Eine vollkommen sichere Entscheidung ist nicht möglich; mir erscheint die zweite Annahme, die bisher überhaupt nicht erwogen ist, bei weitem wahrscheinlicher. Denn da es den Anklägern doch nur auf das praktische Ergebnis einer Verurteilung überhaupt ankam, die Strafen in beiden Fällen wesentlich gleich waren, so gaben die frischen Frevel in Macedonien den Anklägern eine viel geeignetere Operationsbasis als die zweifelhaften Angriffe gegen den Besieger (p. Flacc. 5) Catilinas. Wenn Cicero p. Flacc. 95 A.s Verurteilung als ein Totenopfer für Catilina bezeichnet und damit eine eventuelle Verurteilung des Flaccus als ein solches für Lentulus in Parallele stellt, so zeigt eben diese Parallele – Flaccus war repetundarum angeklagt –, dass aus der Bemerkung juristisch nichts zu folgern ist. Ebensowenig kann die rhetorische Antithese eines so [2582] späten Gewährsmannes wie Dios bei der Entscheidung einer juristischen Sonderfrage ins Gewicht fallen.
Cicero verteidigte seinen Amtsgenossen, wie schon früher im Senat (ad fam. V 6, 3), so auch im Process, mit grossem Eifer; seine Ausfälle gegen die politischen Machthaber verstimmten den Consul Caesar derart, dass er drei Stunden nach Ciceros Rede Clodius Adoption bewirkte. Cic. de dom. 41; vgl. Suet. Caes. 20. Dio a. a. O. A. wurde verurteilt (s. die Zeugnisse oben) und ging ins Exil nach Kephallenia, καὶ τὴν ὅλην νῆσον ὑπήκοον ἔσχεν ὡς ἴδιον κτῆμα. οὐκ ἔφθη μέντοι κατοικίσας, ἀλλὰ καθόδου τυχὼν πρὸς ἄλλοις μείζοσιν ὢν κατέλυσε τὸν βίον Strab. X 455. Sein Neffe M. Antonius rief als Tribun und Stellvertreter Caesars im J. 705 = 49 zwar viele andere, doch nicht den Oheim zurück. Cic. Phil. II 56. Dio XLVI 15. Dass er von Caesar begnadigt wurde, beweist ausser dem allgemeinen Zeugnis Strabons die Thatsache, dass er am 1. Jan. 710 = 44 an einer Senatssitzung teilnahm, Cic. Phil. II 99, vgl. 79. In der zweiten philippischen Rede (Ende d. J. 711 = 43) verhöhnte Cicero noch M. Antonius, dass er seinen Oheim nicht habe zurückberufen wollen, quem etiam ad censuram petendam impulisti eamque petitionem comparasti, quae et risus hominum et querellas moveret. Thatsächlich ist er im J. 712 = 42 Censor mit P. Sulpicius gewesen. In dem Bruchstück der fast. Colotiani CIL I p. 466 ist erhalten L. Munatius L. f. M. Aemilius M. f... [An]tonius P. Sulpicius Cens. Lustr. n. f.; das Praenomen und damit die Beziehung steht fest durch die Inschrift von Tusculum, CIL XIV 2611 P. Sulpicius C. Antonius cen[s] – –. Er scheint bald darauf gestorben zu sein; denn er wird weiterhin nicht genannt. – Seine Gattin ist unbekannt, von seinen Kindern kennen wir zwei Töchter, vgl. Antonia Nr. 108 und 110.