Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Anicia Faltonia Proba. Sie wies ihre Sklaven an, den Belagerern die Tore zu öffnen.
Band I,2 (1894) S. 2204 (IA)–2205 (IA)
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44) Anicia Faltonia Proba war Tochter eines Consuln (CIL VI 1754. 1755); dies wird man nur auf Olybrius (Nr. 40) beziehen können, da ihre drei Namen sich bei dessen Gattin, Bruder und Mutter wiederfinden und ihr ältester Sohn nach ihm getauft wurde. Überdies nennt Claudian (de cons. Ol. et Prob. 29) als Grossväter der Consuln von 395 nebeneinander Probinus (Nr. 37) und Olybrius. Sex. Petronius Probus nennen als ihren Gemahl CIL V 1083*. VI 1756a 10. 16; Anicius Hermogenianus Olybrius, Anicius Probinus und Anicius Probus als ihre Söhne CIL V 1083*. VI [2205] 1754—1756. Hieron. ер. 130, 7 = Migne L. 22, 1111. Claud. de cons. Ol. et Prob. 192. Nach dem Tode ihres Mannes sammelte sie einen Verein frommer Witwen und Jungfrauen um sich und machte ihr Haus beinahe zum Kloster (Hieron. a. O. August. ep. 130, 30 = Migne L. 33, 506). Als Alarich 410 Rom belagerte, soll sie aus Mitleid mit den hungernden Bürgern ihm nachts durch ihre Sclaven die Thore haben öffnen lassen (Procop. b. V. I 2). Dass die Gothen sie nach Einnahme der Stadt mit Achtung behandelten, überliefert auch Hieron. а. O. Später verkaufte sie ihre Güter, um den Erlös zu christlichen Werken zu verwenden (Hieron. a. O.). Sie war noch nach 412 am Leben (Pelag. ad Demetr. 14. August. de bon. vid. 19, 24. 23, 29 = Migne L. 33, 1108. 40, 446. 450). An sie gerichtet August. ep. 130. 131. 150 = Migne L. 33, 494. 507. 645. Joh. Chrysost. ep. 168 = Migne Gr. 52, 709.

[Seeck. ]

Anmerkungen (Wikisource)

Siehe auch die Stammtafel bei Anicius 22ff.