2) Attischer Vasenmaler der zweiten Hälfte des 6. Jhdts. v. Chr. Er gehört zu den Amphorenmalern und ist ein charakteristischer Vertreter des Übergangs von der sf. zur rf. Malweise. Aufgewachsen in den Handwerkskreisen der spätarchaischen Periode (wahrscheinlich ist er identisch mit dem παῖς καλὸς des Timagoras auf der Hydria des Louvre, abg. Wiener Vorlegebl. 1889 V 3), schliesst er sich besonders an Exekias (s. d.) als Vorbild an. Verzeichnis seiner erhaltenen Werke bei Klein Vasen mit Meistersignaturen² 188ff. (dort auch Zuteilung einiger unsignierter Gefässe an A.). Am Anfang steht eine sf. Amphora in Castle Ashby, im letzten Stadium der sf. Decorationsweise (Körper ganz schwarz gefirnisst, nur auf der Schulter jederseits ein Bild); die zweite Amphora (im Louvre, abg. L’Art pour tous IV 960. 1099. 1100) ist einer der wenigen Versuche, die man damals anstellte, die Vase ganz mit Firniss zu überziehen, ohne doch rf. zu malen: es sind nur Frauen dargestellt (A. Amazonen. B. Badende Frauen), die man im sf. Stil weiss zu malen pflegte, und die sich deshalb ohne künstliches Aussparen von dem Firnissgrund abhoben. Endlich kann sich A. der an der Schale entwickelten rf. Technik nicht mehr völlig verschliessen. Er macht zuerst mit der ihm sonst fremden Form der Schale einen Versuch (srf. Schale im Museum zu Palermo, abg. Arch. Jahrb. IV 1889 Taf. 4), der ihm nicht sonderlich glückt, und wendet dann den gleichen Versuch mit mehr Glück bei der Amphora selbst an (srf. Amphora, Bull. d. Inst. 1845, 28; vgl. die Liste der unsignierten bei Klein Euphronios² 36), um schliesslich ganz zur rf. Technik überzugehen (zwei Amphoren: Berlin 2159, abg. Gerhard Trinksch. u. Gef. Taf. 19. 20; Louvre, noch unpubliciert). Auf der Akropolis von Athen stiftete er zusammen mit einem sonst unbekannten [Μν]ησιάδης κεραμεὺς ein Weihgeschenk (CIA IV 373²¹⁵). Vgl. Arthur Schneider Arch. Jahrb. IV 1889, 195ff.