Amynandridai (Ἀμυνανδρίδαι), städtisches Adelsgeschlecht der Athener, erwähnt bei Hesych. s. Ἀμυνανδρί(δ)αι· γένος ἐξ οὗ ἱερεῖς Ἀθήνησιν. Ausserdem wird das Geschlecht auf einer Inschrift genannt, die auf der Burg zum Vorschein gekommen ist (CIA III 1276). Der Stein gehört in die Zeit des Augustus und enthält einen Katalog der Mitglieder des Geschlechtes, die nach ihrer Phylenangehörigkeit in der gewöhnlichen Reihenfolge aufgezählt sind. An der Spitze der Inschrift stehen die aus verschiedenen Phylen gebürtigen Beamten des Geschlechtes. Hierauf folgt das phylenweise zusammengestellte Verzeichnis der Angehörigen des Amynandridenverbandes. Der Katalog ist nicht vollständig, nur fünf Phylen sind ganz, vier fragmentarisch erhalten, drei fehlen ganz. Das Geschlecht muss über ganz Attika verbreitet gewesen sein, da die Namen der erhaltenen Angehörigen schon 25 verschiedene Demotika tragen. Der Vorsteher des Geschlechtes (ἄρχων) Areios, der Sohn des Dorion aus Paiania, wird auch CIA III 63 erwähnt. Ausser diesem lernen wir von Gentilbeamten noch den Priester des Kekrops, dessen Dienst im Geschlecht erblich war, und den Schatzmeister (ταμίας τοῦ γένους) kennen. Die Besorgung des Kekropskultes weist darauf hin, dass der Stammsitz des Geschlechtes sich auf der Burg befand, wo auch die Urkunde zum Vorschein gekommen ist. Der Eponymos des Geschlechtes, Amynandros (Platon Tim. 21. CIA II 2079), ist als Sagengestalt nicht näher bekannt. Vgl. Dittenberger Hermes XX 5. Toepffer Att. Geneal. 160.