Amburbium (oder amburbale sacrum), römisches [1817] Staatsfest zur Reinigung und Entsühnung der Stadt, um deren Grenze (wahrscheinlich in einem älteren, geringeren Umfange) die zum Opfer bestimmten Tiere (wahrscheinlich Suovetaurilia) ebenso herumgeführt wurden, wie bei den Ambarvalia (s. d.) um die der römischen Feldmark (Serv. Ecl. 3, 77 amburbale vel amburbium dicitur sacrificium, quod urbem circuit et ambit victima; vgl. Fest. ep. p. 5. 17). Dass das Fest, das meist fälschlich einerseits mit den Ambarvalia, andererseits mit der ausserordentlichen und unter Leitung der Quindecimvirn graeco ritu vollzogenen lustratio urbis zusammengeworfen worden ist, ein jährliches war und in die ersten Tage des Lustrationsmonates (Macr. S. I 13, 3 lustrari autem eo mense civitatem necesse erat, quo statuit [Numa], ut iusta dis manibus solverentur) Februar flel (es waren wohl feriae conceptivae, aber von denen, welche nach Macr. S. I 16, 6 in dies certos angesetzt zu werden pflegten), hat H. Usener Philos. Aufs. f. E. Zeller 288ff. = Religionsgeschichtl. Untersuch. I 304ff. aus dem altchristlichen Feste Hypapante oder Purificatio S. Mariae (Mariae Lichtmess) am 2. Februar erschlossen, dessen Name Candelaria mit dem Brauche der Kerzenweihe von liturgischen Quellen ausdrücklich auf ein Anfang Februar fallendes heidnisches Fest amburbale zurückgeführt wird, bei welchem Fackelprocessionen um die Stadt ausgeführt wurden (in principio februarii urbem lustrarent eam ambiendo cum suis processionibus gestantes singuli candelas ardentes). Danach hat sich dieses Fest offenbar bis in die letzten Zeiten des Heidentums erhalten; erwähnt wird seine Feier nur einmal, im J. 271 neben der lustratio urbis und den Ambarvalia (Hist. Aug. Aurel. 20, 3: inspecti libri, proditi versus, lustrata urbs, cantata carmina; amburbium celebratum; ambarvalia promissa); die Schilderung des Lucan I 592ff. scheint sich eher auf eine ausserordentliche lustratio urbis zu beziehen.