Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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jüdischer Hohenpriester, Gegner von Iudas Makkabaios um sein Amt
Band I,2 (1894) S. 1543 (IA)
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15) Alkimos, mit seinem ursprünglichen hebräischen Namen Iakim genannt (Joseph. Ant. XII 385: Ἄλκιμος ὁ καὶ Ἰάκιμος), wurde im J. 162 v. Chr. von Antiochos V. Eupator nun Hohenpriester der Juden eingesetzt (Joseph. a. O.; darauf beziehe ich II Makk. 14, 3 προγενόμενος). Nachdem die Kämpfe um die Religionsfreiheit damals soeben ihr Ende gefunden hatten, begannen sofort wieder die Streitigkeiten zwischen der hellenistischen und der jüdischen Partei. A., der der ersteren angehörte, wurde, so scheint es, von Iudas Makkabaios an der Ausübung seines Amtes verhindert (II Makk. 14, 3. 6ff.) und aus dem Lande vertrieben (I Makk. 7, 6). Er wandte sich nun an den König Demetrios, der soeben den Thron bestiegen hatte (162), und es gelang ihm, durch Discreditierung des Iudas als eines nicht königstreuen Mannes (I Makk. 7, 6. 7) seine Wiedereinsetzung in das Hohepriesteramt durch syrische Waffen durchzusetzen (I Makk. 7, 5ff. Jos. Ant. XII 389ff.). Doch kaum hatte der Feldherr des Demetrios, Bakchides, ihn unter Zurücklassung einer Truppe verlassen, so begann sofort wieder der Kampf um das Hohepriestertum (I Makk. 7, 21). A. sah sich durch die Übermacht des Iudas genötigt, wiederum zum König nach Antiocheia zu gehen (Makk. a. O. Jos. Ant. XII 398ff.), der ihm nun den Feldherrn Nikanor mit starkem Heere zu Hülfe sandte. Nikanor wurde aber im März 161 von Iudas geschlagen und fiel (I Makk. 7, 26ff. Jos. Ant. XII 402ff.). Nach dem im April desselben Jahres erfolgten Tod des Iudas (I Makk. 9, 3) hatte A. und die hellenistische Partei das Regiment in Händen (I Makk. 9, 23ff.), und er wird ungestört sein Amt ausgeübt haben. In welchem Sinne er es that, zeigt am besten ein Befehl vom Mai 160, die Mauer des inneren Vorhofs des Tempels niederzureissen (I Makk. 9, 54). Da er nach Jos. XII 413 vier Jahre lang sein Amt führte, so wird sein Tod in das J. 159 zu setzen sein. Er starb infolge eines Schlaganfalles, den seine Feinde natürlich als göttliche Strafe für jenen Frevel auffassten, weshalb sein Tod auch von I Makk. 9, 55. 56 unmittelbar danach, also 160, gesetzt wird (nach Jos. a. O. wäre er schon vor Iudas, also Anfang 161 gestorben, was irrig ist). Im allgemeinen vgl. Schürer Geschichte d. jüd. Volkes I 168ff.