Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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schwefelhaltige Quelle, gemeint ist Tibur
Band I,1 (1893) S. 1337 (IA)
Tiburtinische Sibylle in der Wikipedia
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Albunea. Vergil (Aen. VII 81ff.) versetzt das vom König Latinus befragte Traumorakel des Faunus (s. d.) in den Hain sub alta .. Albunea, nemorum quae maxuma sacro fonte sonat saevamque exhalat opaca mephitim; sie ist ihm also die Nymphe einer im Walde von der Höhe sich herabstürzenden schwefelhaltigen Quelle. Die Örtlichkeit bezeichnet er nicht genauer, dass aber Tibur gemeint ist, zeigt Horaz carm. I 7, 12 (et domus Albuneae resonantis; vgl. Acron z. d. St. Serv. Aen. VII 82: alta quia est in Tiburtinis altissimis montibus; die von Bormann Altlat. Chorogr. 49ff. mit Unrecht stark betonte Angabe des Prob. zu Verg. Georg. I 10 oraculum eius [d. h. Fauni] in Albunea Laurentinorum silva est beruht auf einem Autoschediasma). Sie galt wie andere Quellnymphen (Egeria, Carmentis u. a.) als weissagende Gottheit und wurde als tiburtinische Sibylle der cumanischen an die Seite gestellt: so erscheint sie als zehnte Sibylle im varronischen Sibyllenverzeichnis (E. Maass De Sibyllarum indicibus, Diss. Gryphisw. 1880, 32ff.) und man wusste zu erzählen, dass ihr Bild mit einem Buche in der Hand auf dem Grunde des Anio gefunden worden sei (Lact. inst. I 6, 12 aus Varro; auf dieselbe Erzählung spielt Tibull II 5, 69f. an). Griechisch gab man den Namen mit Λευκοθέα wieder (Serv. Aen. VII 83. Corp. gloss. II 14, 26; auch die Glosse ebd. IV 307, 17 [vgl. II 359, 56] Albunae: Mater Matuta zielt dahin, da man Mater Matuta [s. d.] mit Leukothea identificierte); aus der Vergilstelle las man einen mit ihr verbundenen Gott Mefitis (s. d.) heraus (Serv. a. a. O.), den es nie gegeben hat.