Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt der Nordküste Siziliens, 403 v. Chr. von griechischen Söldnern gegründet
Band I,1 (1893) S. 1274 (IA)
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Alaisa (Ἄλαισα die Griechen durchweg; Halaesa oder Halesa die Römer), Stadt in Sicilien an der Nordküste zwischen Cephaloedium und Calacte, an dem kleinen von den Nebroden herabkommenden Flusse Ἄλαισος. (Halesus bei Colum. X 268), acht Stadien von der Küste, gegründet 403 von griechischen Söldnern, denen der siculische Fürst Archonides Platz zu einer Ansiedelung anwies (Diod. XIV 16; s. u. Aleta), daher vollständig Ἄλαισα Ἀρχωνίδειος (Diod. a. a. O.; Münzen Brit. Mus. Sicily p. 27. 28; vgl. Holm in Ztschr. f. Numism. II 339. 346), lateinisch Halaisa Archonida (Münze des Berliner Cabinets citiert von Mommsen CIL X p. 768; abgekürzt auf Münzen des Brit. Museums, a. a. O. 28 nr. 15–17). Einwohner Ἀλαισῖνος, Halaesinus. Sie war in römischer Zeit sine foedere libera et immunis (Cic. Verr. II 122. III 13. 170; ep. ad fam. XIII 32) und municipium (CIL X 7458, aus der Zeit des Augustus). Aus der Zeit der römischen Herrschaft haben wir eine grosse Inschrift mit Grenzbestimmungen von zu verpachtenden Grundstücken (CIG 5594 = Kaibel IGI 352; vgl. Kaibel De inscriptione Halaesina, Rostock 1882). Genannt wird die Stadt noch bei Strab. VI 266. 272, wo sie πολίχνιον heisst. Diod. XXIII 4. Sil. It. XIV 218. Ptolem. III 4, 4. Plin. III 91. It. Ant. p. 92. Tab. Peut. Ruinen bei der Kirche S. Maria le Palate unweit Castel Tusa. Griechische Inschriften Kaibel IGI 352–358, lateinische CIL X 7458–7460.