Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Küstenteil von Attika südlich des grossen Peiraieushafens
Band I,1 (1893) S. 1212 (IA)–1213 (IA)
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Akte (Ἀκτή). 1) Bei den Lexikographen (Harpokr. u. A.) nur als Name eines an der Küste gelegenen Teiles von Attika angeführt, bezeichnet die südlich des grossen Peiraieushafens blattförmig sich ausbreitende, nach Westen vorspringende Halbinsel. Aus Stellen wie Diodor. XX 45 und Lykurg. g. Leokrat. 17 geht hervor, dass sie ein innerhalb der Befestigungen, aber am Meere und abseits des grossen Hafens sich erstreckender Teil der ganzen Peiraieusansiedelung war; das passt nur für diese Halbinsel (s. Wachsmuth Stadt Athen I 317) und ist nun aufs neue durch zwei Stellen der Athen. Politie des Aristoteles c. 42 und 61 bestätigt (vgl. Rhein. Mus. XLVI 329). Bekannt ist der ἀκτίτης λίθος, der hier brach (Harpokr. s. v. CIA II 843, 14. 16. 834b. III 63. Ἐφ. ἀρχ. 1887, 203. 204. Z. 42. 47 u. A.; es ist Kalkstein, genauer beschrieben bei Lepsius Griech. Marmorstudien [1890] 109f.), und beträchtliche Steinbrüche sind jetzt noch an verschiedenen Stellen vorhanden. Der ganze Flächenraum ist offenbar auch in den blühendsten Zeiten nie völlig besiedelt gewesen, insbesondere gilt das von der grösseren Hälfte, gegen die [1213] vielleicht eine Mauer die Zollgrenze gegen die bewohnte Stadt aufrecht erhielt (s. Wachsmuth Stadt Athen II 46, 4). Eine Festung hat dieser Hügel aber nie auf seiner Höhe getragen, was man früher vielfach annahm (vgl. Milchhoefer Karten von Attika, Text I 55ff.). Die πυλίς, welche von Lykurgos a. a. O. als mitten auf der A. befindlich bezeichnet wird und durch welche Leokrates nach seiner Erzählung heimlich entwich, ist eines der drei noch jetzt nachweisbaren Pförtchen, die hier allein nach der Seeseite die Befestigungsmauern durchbrachen; wahrscheinlich die mittlere von ihnen (s. Wachsmuth a. a. O. II 32).