Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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korinthischer Jüngling, Sohn des Melissos
Band I,1 (1893) S. 1211 (IA)–1212 (IA)
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3) Korinthischer Jüngling, Sohn des Melissos. In ihn verliebte sich der Heraklide Archias, nach anderer Version ein Bakchiade. Da A. seiner Leidenschaft sich widersetzte, drangen Archias mit seinen Freunden (oder die Bakchiaden) in einem Komos nachts in das Haus der Eltern des A., um diesen zu entführen. In dem dadurch entstandenen Kampfe wird A. von den beiden Parteien zerrissen. Melissos trägt den Leichnam des Sohnes auf den Markt und fordert Rache an dem [1212] Mörder. Die Korinthier aber lassen es bei dem blossen Mitleid bewenden. Bei der nächsten Isthmienfeier jedoch verflucht Melissos die Bakchiaden und stürzt sich von einem Felsen herab. Dürre und Seuchen verheeren das Land, von Poseidon gesendet. Das delphische Orakel befiehlt, die Ermordung des A. zu sühnen. Archias wandert freiwillig aus und gründet Syrakus, nach anderer Darstellung werden die Bakchiaden gewaltsam vertrieben. Plut. amat. narr. 2. Schol. Ap. Rhod. IV 1212. Alex. Aet. bei Parth. 14 (Meineke Anal. Alex. 219). Plut. Sert. 1 erwähnt, dass manche Schriftsteller den boeotischen und den korinthischen A. parallelisiert hätten. Eine derartige Parallelisierung ist Max. Tyr. XXIV 1 erhalten.