Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt an der Westküste von Euböa
Band I,1 (1893) S. 944 (IA)
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Aigai, der Name einer Anzahl griechischer Städte, welche fast sämtlich am Strande des Meeres (für welches im Stamme ΑΙΓ ein alter, vielleicht symbolischer, Name erhalten zu sein scheint, vgl. E. Curtius die Ionier vor der ionischen Wanderung 18, 50) gelegen waren. 1) Auf der Westküste der Insel Euboia (entweder an der Stelle des jetzigen Limni oder etwas weiter südlich an der kleinen Bucht, über welcher jetzt auf einem Vorsprunge des Kandiligebirges ein Kloster des hl. Nikolaos steht, vgl. Bursian Bericht d. sächs. Ges. d. W. 1859, 152), mit einem berühmten, auf einem steilen Hügel oberhalb der Stadt gelegenen Heiligtume des Poseidon, das noch zur Zeit des Strabon (IX 405) bestand, während die Stadt bereits verschwunden war. Auf sie bezogen die meisten alten Erklärer die homerischen Stellen Il. XIII 21 und Od. V 381, einige auch Il. VIII 203, während andere dabei an die achaeische Stadt dachten, vgl. Schol. zu den Stellen. Strab. VIII 386. Steph. Byz. identificiert Aigaia mit Karystos, wie Schol. Ap. Rhod. I 1165.