Aia (Αἶα, Aea; αἶα = Land, bei Homer und andern; vgl. Et. M.). 1) Das unbekannte mythische [920] Land jenseits des grossen nordöstlichen Meeres, das Reich des Aietes und das Ziel der Argofahrt. Dort, am Rande des Okeanos, bei den Aithiopen, liegen in goldener Kammer die Strahlen des Helios, von dort beginnt der Gott seinen Tageslauf. Mimnermos fr. 11. 12 Bgk. Eine Beziehung auf Helios enthält auch der Namen Τιτηνὶς Αἶα, Ap. Rh. IV 131. Später, nachdem die fernen Gestade des Pontos bekannt geworden waren, sah man allgemein in Kolchis das gesuchte Land. Eumelos fr. 2 K. Hdt. I 2. VIII 193. 197 (Αἶα ἡ Κολχίς). Ursprünglich ebenfalls mythisch ist der Phasis, an dessen Ufern sich die Stadt A. erhebt. Ihre Entfernung von der Küste wird verschieden angegeben. Strab. I 45. Plin. VI 13. Steph. Byz. Skyl. 25 Fabr. Schol. Ap. Rh. IV 277. II 417; vgl. Schol. Ap. Rh. III 1074. 1093.[1] Nach Timonax im Schol. Ap. Rh. IV 1217 wurden dort das Gemach der Medeia, ein Heiligtum des Iason und andere Sehenswürdigkeiten gezeigt. Die Einwohner sollten aus Ägypten stammen. Hdt. II 104f. Ap. Rh. IV 272f. Nach Steph. Byz. s. Διοσκουριάς hiess Dioskurias früher Aia.